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Größte Solaranlage mit Bürgerbeteiligung Vorarlbergs in Göfis

Bürgermeister Helmut Lampert bei der Präsentation
Bürgermeister Helmut Lampert bei der Präsentation ©Stefan Peter
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Göfis. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie Vorarlberg (AEEV) errichtet die Gemeinde die größte Photovoltaikanlage mit Bürgerbeteiligung Vorarlbergs am Pofelweg. Die Bürgerbeteiligung erfolgt über “Solargenussscheine”, die über die Gemeinde erhältlich sind, was es ermöglicht, allen Investoren die Rückzahlung des eingesetzten Kapitals zu garantieren. Baubeginn ist am 16. April 2012.

Die Gesamtinvestitionssumme der Anlage beläuft sich auf 190.000 Euro. Dieser Betrag wird aus 40.000 Euro Eigenkapital der AEEV und 150.000 Euro Fremdkapital aus Darlehen und Anteilsscheinen finanziert. Die Bürgerbeteiligung über Anteilsscheine läuft über 13 Jahre, während derer sich die Anlage über Einnahmen aus dem Stromtarif von 20,6 Cent pro Kilowattstunde selbst finanziert. Die Gemeinde unterstützt die Finanzierung mit jährlich 5.000 Euro. „Solargenussscheine“ werden in Stückelungen von 1.000 Euro mit einer Mindestzeichnung von 1.000 Euro ausgegeben. Ab dem dritten Betriebsjahr erfolgt eine jährliche Rückzahlung an die Investoren von 110 Euro pro Anteil. Die Kapitalertragssteuer wird von der AEEV abgeführt. Nach 14 Jahren geht die Anlage in den Besitz der Gemeinde über. Diese Variante garantiert allen beteiligten Bürgern ein risikofrei verzinstes Kapital.
Im Zeitplan der technischen Umsetzung ist der Baubeginn auf den 16. April diesen Jahres geplant. Nach der Fertigstellung am 14. Mai soll die Anlage am 21. Mai in Betrieb genommen werden. Für jeden Anteilszeichner ist der Sonnenertrag ab dann jederzeit online abrufbar.

In der Infoveranstaltung am 8. Februar, zu der zahlreiche Besucher erschienen sind, meldeten sich viele interessierte Bürger mit Fragen zu Wort. „Rentiert sich so eine Anlage?“, fragte jemand. „In den 24 Stunden am Tag scheint während maximal 40 Prozent der Zeit die Sonne, wenn überhaupt. Lohnt sich das übers Jahr?“ Johann Punzenberger, Geschäftsführer der AEEV erklärte: „Man vergleicht hier Anlagenwirkungsgrade. Auch bei Wasserkraftwerken rechnet man mit nur 5.000 Stunden pro Jahr, bei Windkraftanlagen sogar nur mit 2.000 Stunden“. „Was passiert, wenn der Verein Konkurs geht?“, wollte ein anderer wissen. Bürgermeister Helmut Lampert erklärte: „Die Anlage besteht dann nach wie vor und würde von der Gemeinde gekauft werden, ohne Schaden für die Anleger“.

Ziel des Projektes ist „Eine Energieversorgung, die auch unseren Kindern noch eine lebenswerte Zukunft ermöglicht“. Wichtig dafür sind dezentrale Versorgungsstrukturen, regionale Wertschöpfung und die Zusammenarbeit mit Organisationen, die sich um eine nachhaltige Lebensweise bemühen.

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