Das bilaterale Kreditprogramm soll über drei Jahre laufen, über einen allfälligen Bedarf im zweiten oder dritten Jahr soll später entscheiden werden. Das Programm soll gemeinsam mit dem IWF aufgelegt werden, der zu den bis zu 30 Mrd. Euro aus Europa noch bis zu 15 Mrd. Euro beisteuern soll.
Was die Quoten betrifft, ist zu berücksichtigen, dass diese nicht nach dem Anteil an allen 27 EU-Staaten berechnet werden, sondern nur auf die 15 Euro-Staaten ohne Griechenland herunter gebrochen werden. Demnach hat Deutschland mit 27,92 Prozent oder eben 8,376 Mrd. Euro den stärksten Brocken zu tragen, Österreich käme auf 2,86 Prozent oder 858 Mio. Euro.
Die Euro-Finanzminister betonen, dass es sich bei der Griechenland-Hilfe nicht um Geldgeschenke an Athen handle. Die Staaten selbst bezahlten nichts, würden aber Kredite laut dem vorgegebenen Anteil vergeben und dafür Zinsen und Haftungsentgelte erhalten. Neben dem Geld seitens der Euro-Zone sollen auch IWF-Darlehen tragend werden, wobei die genaue Höhe noch nicht feststeht. Experten rechnen mit zusätzlich 15 Mrd. durch den Internationalen Währungsfonds. Die Zinsen für Kredite der Euro-Länder liegen mit rund fünf Prozent etwas über denen der IWF-Darlehen. Schlagend werden die Gelder erst, nachdem Griechenland ein Hilfsansuchen stellt, wobei die Finanzminister der Euro-Zone dann einstimmig die Auszahlung beschließen müssten.
Freitag und Samstag dieser Woche tagt der EU-Finanzministerrat in Madrid. Es wird aber nicht damit gerechnet, dass bereits bis dahin Athen eine Hilfe beansprucht. Laut Beschluss des EU-Gipfels vom März greift der Plan erst, wenn sich Griechenland nicht mehr ausreichend am Kapitalmarkt finanzieren kann. Mit dem Sonntagsbeschluss für einen konkreten Rettungsplan könnte aber zumindest Zeit gewonnen werden, da die Finanzminister hoffen, ein “klares Signal” an die Märkte gegeben zu haben, um auch Spekulationen entgegenzutreten.
Erfreut zeigte sich der ständige EU-Ratsvorsitzende Herman Van Rompuy. Die Vereinbarung zeige, dass der Mechanismus für die Griechenland-Hilfe voll einsatzfähig sei und würde entscheidend dazu beitagen, die finanzielle Stabilität sowohl Griechenlands als auch der gesamten Euro-Zone zu gewährleisten. Die Finanzminister der Euro-Zone würden – falls notwendig – über die Aktivierung der Finanzhilfe entscheiden, sofern Athen diese beantrage.
Nachfolgend die Aufteilung der Kreditsummen für die Länder der Euro-Zone:
Deutschland 27,92% 8,376 Mrd. Euro
Frankreich 20,97% 6,291 Mrd. Euro
Italien 18,42% 5,526 Mrd. Euro
Spanien 12,24% 3,672 Mrd. Euro
Niederlande 5,88% 1,764 Mrd. Euro
Belgien 3,58% 1,074 Mrd. Euro
ÖSTERREICH 2,86% 0,858 Mrd. Euro
Portugal 2,58% 0,774 Mrd. Euro
Finnland 1,85% 0,555 Mrd. Euro
Irland 1,64% 0,492 Mrd. Euro
Slowakei 1,02% 0,306 Mrd. Euro
Slowenien 0,48% 0,144 Mrd. Euro
Luxemburg 0,26% 0,078 Mrd. Euro
Zypern 0,20% 0,060 Mrd. Euro
Malta 0,09% 0,027 Mrd. Euro
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