Götzis. (sch) Die neue Abo-Saison 2017 hat auf der Kulturbühne AMBACH glanzvoll begonnen. Neben dem hochrangigen heimischen Ensemble Concerto Stella Matutina glänzte diesmal besonders ein vielseitiger britischer Musikstar, der weltbekannte Jazzpianist, Cembalist und Komponist David Gordon. Das erste Konzert sollte laut Veranstalter der Tatsache gewidmet sein, dass die sogenannte Alte Musik genauso wie der Jazz ganz wesentlich von der Improvisation getragen wird. Wer hätte besser diesen Spagat zwischen Barock und Jazz spannen können als der phänomenale Gast aus England, David Gordon, ein Meister auf Cembalo wie Klavier (Jazz). Ein exzellentes Triumvirat stand auf dem Programm: Jean Philippe Rameau (1683-1764), Georg Friedrich Händel (1685-1759) und David Gordon (1965).
„La Folia“
Der Abend begann mit einer Suite von Rameau aus drei seiner Opern. „Tambourin“ aus „Dardanus“ riss feurig mit. Eine Improvisation über Rameaus „La Folia“ („Die Verrückte“), ein bekanntes Barockthema, blitzte in verschiedensten Tönen auf; originell etwa ein Jodler, Tanzelemente, Csardaszitate, dazu ein grimmiges Ostinato… Vor allem die „barocken“ Damen mit Konzertmeisterin Silvia Schweinberger brillierten neben Johannes Hämmerle an einem Keyboard-Cembalo. Barock meets Jazz! Es folgte Händels Orgelkonzert in A-Dur, HWV 296a. Maestro David Gordon bot eine prachtvolle Interpretation bzw. Improvisation etwa im 2. Satz (Organo ad libitum). Der letzte Teil des Konzerts glich einer Apotheose des Mottos „Grenzenlos barock“. David Gordons lautmalerisches und mit reichlich Jazz garniertes Opus „Romanesque“, ein Concerto for Recorder, Strings, Brass, Percussion and Harpsichord mit dem Solisten Matthijs Lunenburg (Blockflöte), und eine Reihe von fulminanten Improvisationen aus verschiedenen Jahrhunderten von und mit David Gordon war der Ausklang – als Encore kredenzten Gordon (Klavier), Stefan Konzett (Posaune), Special Gast Rosario Bonaccorso (Bass), Charlie Fischer (Perkussion) und Trompeter Herbert Walser-Breuß noch einen brillanten Mix aus Barock, Jazz und gepflegten U-Tönen.
Ein erfolgreich geglücktes Experiment für die Künstler, das auch spannendes Neuland für das begeisterte Publikum bedeutete.
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