Vor fünf Jahren wurde die Impfung gegen das Humane Papilloma-Virus (HPV) in das Gratis-Kinderimpfprogramm aufgenommen. Bis jetzt bleibt die Durchimpfungsrate aber deutlich hinter Ländern wie Deutschland oder Großbritannien zurück.
Insgesamt profitieren Mädchen wie Burschen durch einen Rückgang von HPV-ausgelösten Infektionen und Karzinomen. Experten fordern daher alle Eltern von Kindern ab neun Jahren dazu auf, diese unbedingt impfen zu lassen. Am besten im Rahmen der Schulimpfaktionen, die in Kürze wieder starten.
Impfung schützt vor Infektionen durch HPV
Weltweit wird jede fünfte Krebserkrankung von Infektionen verursacht, die häufig vermeidbar oder zumindest behandelbar wären. Ganz vorne mit dabei: Infektionen durch HPV. Sie werden meist sexuell übertragen, Kondome schützen nur teilweise.
Insgesamt gibt es mehr als 150 Subtypen des Virus. Man unterscheidet Niedrig-Risiko-HPV-Typen und Hoch-Risiko-HPV-Typen. Niedrig-Risiko-Typen führen hauptsächlich zu Genitalwarzen, während Hoch-Risiko-Typen für Krebs(vorstufen) am Gebärmutterhals, der Scheide, den Schamlippen, am After, aber auch am Penis beziehungsweise am Hals und im Rachen verantwortlich sind. Seit einigen Jahren kann man sich gegen die wichtigsten HPV-Subtypen impfen lassen.
Geringe Durchimpfungsrate in Österreich
In Österreich ist die Durchimpfungsrate gering. Nach eigenen Angaben sind nur neun Prozent aller 19 bis 45-Jährigen gegen das Virus geimpft. Das zeigen die Daten einer im April veröffentlichten Marktforschung, die vom ÖVIH in Auftrag gegeben wurde.
Die Gratis-Schulimpfungen spielen daher eine wichtige Rolle. Univ. Prof. Dr. Elmar Joura von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde der Medizinischen Universität Wien erläutert, warum das wichtig ist: "Wie bei vielen anderen Impfungen geht es bei der HPV-Impfung nicht nur um den eigenen Schutz, sondern auch um den Gemeinschaftsschutz. Je mehr Menschen geimpft sind, desto weniger können das Virus übertragen. So werden auch jene geschützt, die aus diversen Gründen nicht geimpft werden können."
Gratis HPV-Impfung im Schulimpfprogramm
Wie wichtig die Impfung ist, erkennt man auch daran, dass sie von der öffentlichen Hand für Kinder zwischen neun und zwölf Jahren kostenlos im Rahmen des Gratis-Kinderimpfprogramms zur Verfügung gestellt wird.
Im Regelfall wird die Impfung im Rahmen des Schulimpfprogramms in der vierten Klasse Volksschule sowohl Buben als auch Mädchen angeboten. Zwei Teilimpfungen sind notwendig. Können diese nicht in der Schule absolviert werden, sind sie auch in den öffentlichen Impfstellen der Bundesländer (Bezirkshauptmannschaften, Magistrate, Bezirksämter) und bei manchen niedergelassenen Ärzten erhältlich.
Für Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren bieten die Bundesländer sogenannte Catch-Up-Programme an. In diesem Fall sind die Impfungen zu einem vergünstigten Preis erhältlich.
(Red)
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