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"Gotteshausvertäglich": Wiener Stephansdom besitzt bargeldlosen Spendenkiosk

Beim Besuch in einem Fastfood-Restaurant sei man schließlich auf die zündende Idee gekommen, welches Modell das Richtige sei.
Beim Besuch in einem Fastfood-Restaurant sei man schließlich auf die zündende Idee gekommen, welches Modell das Richtige sei. ©APA/HANS KLAUS TECHT
Bargeldlos kann man im Domshop des Wiener Stephansdom schon länger zahlen. Nun kann in der Kirche selbst auch am Spendenkiosk bargeldlos Geld für die Restaurierung der Riesenorgel dort lassen.

Nicht nur im Domshop im Stephansdom kann man bargeldlos bezahlen – in der Kirche selbst ist am Montag ein bargeldloser Spendenkiosk enthüllt worden. Gegenüber Journalisten erklärte Dompfarrer Toni Faber, dass man auch hier die “zeitgenössische Form der Kommunikation” einführe. Die gesammelten Spenden fließen in die Restaurierung der Riesenorgel.

“Gottesdienst- und Gotteshausverträglich”: Moderner Spendenkiosk wurde entwickelt

Seit über fünf Jahren sind der Verein “Unser Stephansdom” und das benachbarte Bankhaus Schelhammer & Schattera im Gespräch, den modernen Spendenkiosk zu entwickeln. Allerdings habe man lange keine geeignete Lösung gefunden, die auch “gottesdienst- und gotteshausverträglich” ist, erzählte Faber.

Beim Besuch in einem Fastfood-Restaurant sei man schließlich auf die zündende Idee gekommen, welches Modell das Richtige sei. Das IT-Unternehmen Diebhold Nixdorf hätte dann das passende Gerät gefertigt. Nun wird also auch im Stephansdom auf einem Touchscreen eine Auswahlmöglichkeit angeboten – wobei Unterstützungen ab fünf Euro möglich sind.

Spendenkiosk im Wiener Stephansdom: Riesenorgel soll restauriert werden

Die gesammelten Spenden werden für die Restaurierung der Riesenorgel auf der Westempore genützt, die am Ostersonntag 2020 präsentiert werden soll. Rund drei Mio. Euro kostet die Wiederherstellung – eine Mio. Euro müssen über Spenden lukriert werden. Derzeit fehlen noch 400.000 Euro. Den Rest finanzieren Bund und Länder gemeinsam.

Wenn das Spendenziel für die Riesenorgel erreicht ist, will man das Gerät weiterhin nutzen, hieß es bei der Präsentation. Die Kollekte oder normale Sammlungen könnten nämlich ebenfalls über den Spendenkiosk abgewickelt werden, meinte Faber. Günter Geyer, Aufsichtsratsvorsitzender der Vienna Insurance Group und Obmann des Vereins “Unser Stephansdom” sagte dazu: “Die Verwertungsmöglichkeiten werden umfassend sein.”

Erster spendenkiosk Österreich steht im Wiener Stephansdom

Im Wiener Stephansdom steht damit der erste Spendenkiosk Österreichs – auch ist Faber aus anderen europäischen Domen ein solches Modell nicht bekannt. Wer hier spendet, erhält ein persönliches Ikonenbild, in das sein eigenes Gesicht eingefügt wird. Außerdem wird jeder “Schutzpatron” in ein Goldenes Buch eingetragen, das 2020 in die Orgel eingebaut wird. Für besonders großzügige Unterstützer gibt es die Möglichkeit, eine der alten Orgelpfeifen zu erwerben.

Doch nicht nur der Kiosk ist neu im Stephansdom: Seit gestern befindet sich auch eine Reliquie von Papst Johannes Paul II. In einer etwa zwei Zentimeter großen mit Gold verzierten Kapsel, sind Haare des verstorbenen Papstes aufbewahrt. Derzeit wird noch nach einem geeigneten Platz gesucht. Laut Faber könnte die Reliquie aber unter einem im Stephansdom aufgehängten Porträt des Papstes seinen Platz finden.

(APA/Red)

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