Für Österreich zeigt die Auswertung einen massiven Einbruch der Mobilität ab den Ausgangsbeschränkungen Mitte März.
Allen voran ist Anzahl und Dauer der Besuche in Restaurants, Einkaufszentren und Unterhaltungseinrichtungen bis Ende März um 87 Prozent zurückgegangen. Gegenüber dem Vergleichszeitraum von Jänner bis Anfang Februar um 71 Prozent gesunken ist demnach der Andrang in den Stationen öffentlicher Verkehrsmittel. Um die Hälfte weniger frequentiert sind auch Orte, die von Google als Arbeitsplätze identifiziert werden, um 14 Prozent mehr hingegen Wohngebiete. Markanter ist der Einbruch in Italien (minus 87 Prozent bei Haltestellen), deutlich entspannter dagegen die Situation in Schweden (minus 36 Prozent).
Unterschiede zwischen Bundesländern
Unterschiede gibt es auch zwischen den Bundesländern: So wird für Niederösterreich und das Burgenland ein Anstieg der Besuche in Parks verzeichnet, während sie in anderen Bundesländern stark einbrechen. Google schränkt aber ein, dass die Genauigkeit der Standortdaten und der Kategorisierungen regional schwankt und dass Vergleiche - insbesondere zwischen städtischen und ländlichen Regionen - daher nicht sinnvoll sind. Besonders stark ausgeprägt ist der Rückgang aber in allen Kategorien in Tirol, wo neben den üblichen Ausgangsbeschränkungen auch alle Gemeinden unter Quarantäne stehen.
Zahlen für Vorarlberg
Allgemein zeigen die Daten, dass die Vorarlberger die Regeln der Regierung einhalten. Sie gehen viel weniger an den Arbeitsplatz, an andere öffentliche Orte und bleiben stattdessen zu Hause.
90 Prozent weniger Unterhaltung
Vorarlberger besuchen Restaurants, Cafés, Einkaufszentren, Museen, Büchereien und Kinos um 90 Prozent weniger, als noch Anfang März. Diese Reduzierung ist aber irgendwo logisch, sind doch die meisten solcher Orte mittlerweile geschlossen. In Gesamtösterreich ging diese Zahl um 87 Prozent zurück.
Lebensmittel und Apotheken
Lebensmittelmärkte, Drogeriemärkte und Apotheken haben zwar immer noch offen, aber auch da halten sich die Vorarlberger zurück, wie sich in der Studie zeigt. Die Besuche dort gingen nämlich seit Anfang März um 70 Prozent zurück. In Gesamtösterreich beläuft sich der Rückgang auf 64 Prozent.
Öffentliche Gärten und Parks
Öffentliche Gärten und Parks sind in Vorarlberg eher rar. Im Ländle lockt eher die unberührte Natur. Aber auch der Besuch der Parks ging im Ländle um 68 Prozent zurück. In Österreich allgemein ging diese Zahl nur um 43 Prozent zurück.
Öffentlicher Verkehr
Auch beim öffentlichen Verkehr zeigt sich, dass die Vorarlberger zu Hause bleiben. Google zeichnete 79 Prozent weniger Bewegung an solchen Orten auf. Bundesweit wurde 71 Prozent weniger Bewegung beobachtet.
Arbeitsstätten
Home Office klappt auch in Vorarlberg. Arbeitsstätten werden um 54 Prozent weniger besucht (-51 Prozent in ganz Österreich).
Wohnort
Ein Plus hingegen wurde an den als Wohnorten identifizierten Orten beobachtet (+14 Prozent in Vorarlberg).
Daten nur von Nutzern, die Standortverlauf aktiviert haben
Die "Community Mobility Reports" basieren auf anonymisierten Bewegungsdaten, die über die Mobiltelefone gesammelt werden. Wobei Google betont, dass ausschließlich Daten jener Nutzer ausgewertet werden, die den "Standortverlauf" ihres Telefons nutzen, und zwar entweder auf Android-Devices oder in Google-Applikationen auf iOS-Geräten. Diese Funktion erlaubt den Anwenderinnen und Anwendern das Erstellen persönlicher Bewegungsprofile, ist aber standardmäßig deaktiviert.
In einem am Freitag veröffentlichten Blogpost betont Google, dass die Identifizierung einzelner Nutzer aus den verwendeten Daten nicht möglich sei. Ausgewertet werden demnach nur die aggregierten (also zusammengefassten) Ergebnisse der in die Analyse einbezogenen Bewegungsprofile. Zudem werde der Datensatz vor der Auswertung anonymisiert und durch künstliches "Rauschen" verfremdet ("differential privacy"). Bei diesem Verfahren werden die einzelnen Werte im Idealfall so verändert, dass Rückschlüsse auf die jeweiligen User verhindert werden, ohne aber die Aussagekraft des gesamten Datensatzes zu gefährden.
(Red.)
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