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Google: Netzwerk gegen Facebook

©flickr
Im Kampf gegen den Konkurrenten Facebook hat der Internet-Gigant Google am Donnerstag eine Allianz mit einer Reihe anderer sogenannter sozialer Netzwerke geschlossen.

Die Unternehmen stellten die gemeinsame Standard-Schnittstelle OpenSocial vor, über die sie die Netzwerke untereinander und für externe Entwickler öffnen wollen.

Dabei gelang Google ein Überraschungscoup: Die Firma aus dem kalifornischen Mountain View holte auch das weltweit größte Online-Netzwerk MySpace mit ins Boot. Gemeinsam wollen die Netzwerke dem Konkurrenten Facebook trotzen, der zur Zeit rasant wächst.

An der Initiative beteiligen sich außer dem Google-eigenen Netzwerk Orkut unter anderem die Internetseiten LinkedIn, hi5, Friendster, Plaxo, der deutsche Marktführer Xing sowie das Softwareunternehmen Oracle. Presseberichten zufolge kommen alleine diese Netzwerke zusammen auf rund 100 Mio. Nutzer. MySpace dürfte nun noch einmal rund 180 Mio. weitere Mitglieder beisteuern. Facebook, das vor drei Jahren als Studenten-Netzwerk gestartet war, kommt nach eigenen Angaben auf 51 Mio. Nutzer. Damit lag die Seite zwar hinter MySpace, war aber deutlich erfolgreicher als alle anderen Konkurrenten.

Facebook hat das Prinzip sozialer Netzwerke sehr weit ausgebaut. Internetnutzer können sich nicht nur präsentieren, Inhalte erzeugen, diese austauschen und ihre Profile untereinander verknüpfen. Jedes Mal, wenn ein Facebook-Nutzer etwas tut, wird dies sogleich seinen Kontakten mitgeteilt, wodurch die Freunde am Leben der anderen virtuell teilnehmen können. Den Erfolg weiter steigern konnte Facebook, indem es im Mai eine Schnittstelle für externe Entwickler anbot, so dass diese ihre eigenen Programme für die Facebook-Gemeinde einstellen konnten.

Allerdings mussten die Programmierer dafür eine eigene Programmiersprache lernen. OpenSocial bietet nun eine Standard-Schnittstelle an, wodurch Anwendungen auf allen beteiligten Netzwerken funktionieren und damit deutlich mehr Nutzer erreichen können.

Der Frontalangriff von Google gegen Facebook erfolgt eine Woche nach einer Niederlage des Unternehmens gegen den Rivalen Microsoft. Der Software-Riese aus Redmond hatte sich in einem Bieterwettstreit um Anteile an Facebook gegen Google durchsetzen können und 1,6 Prozent von Facebook für 240 Mio. Dollar (166 Mio. Euro) erstanden. Damit wurde Facebook mit rund 15 Mrd. Dollar bewertet. Mit der Beteiligung sicherte Microsoft sich die internationalen Werberechte auf den Facebook-Seiten.

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