AA

Götzner Bergsteiger auf dem Annapurna Gipfel

Walter Bell zeigt stolz seinen Rucksack, den er vor 30 Jahren im Himalaya Gebiet dabei gehabt hat
Walter Bell zeigt stolz seinen Rucksack, den er vor 30 Jahren im Himalaya Gebiet dabei gehabt hat ©Veronika Hotz
Götzis (ver) Vor genau 30 Jahren wagte der Götzner Walter Bell zusammen mit einigen Kollegen ein Abenteuer: die Besteigung des 7. 525 m hohen Annapurna Gipfels in Nepal. Am 18. September 1982 ging es in Zürich los in Richtung Katmandu.
Aufstiegsroute auf den Annapurna IV

Am ersten November kehrte der damals 45 jährige Götzner mit starken Erfrierungen an den Zehen in seinen Heimatort zurück. Der heute 75 jährige Walter Bell erzählt über seine Beweggründe, das Training und seine Gefühle, die ihn damals zu dieser Himalaya Expedition bewogen hatten.

 

VN Heimat: „Welche Gründe haben Sie bewogen, den Annapurna IV in Nepal zu besteigen?“

 

Walter Bell: „Ich habe schon viele Jahre von dieser Expedition geträumt. Ich war mein Leben lang ein leidenschaftlicher Bergsteiger und habe mit meinen Kollegen beschlossen, dieses Wagnis zu unternehmen.“

 

VN Heimat: „Was war in Ihrem Reisegepäck?“

 

Walter Bell: “Ich hatte in meinem Rucksack einen Höhenmesser, eine Teekanne für heißen Tee, ein paar Tafeln Schokolade und ein Speckbindele. Natürlich hatten wir für die Besteigung des Annapurna auch Seile, Bergstöcke und ein Steigeisen dabei. Ebenfalls sehr wichtig war unser Zweimannzelt und unsere Schlafsäcke für das Basislager.“

 

VN Heimat:“ Für welche Reiseroute hatten Sie sich entschieden?“

 

Walter Bell: “ Wir starteten in Zürich und flogen nach Katmandu in Nepal. Von dort ging es auf einem Lastwagen weiter bis nach Dumre. Ab hier mussten wir den Weg zu Fuß zurücklegen. In Tagesetappen von 20 bis 30 km ging es durch das Marsyandi Tal in Richtung Annapurna. Beim Aufstieg in mehreren Etappen boten sich wunderschöne Ausblicke wie zum Beispiel auf den schneebedeckten heiligen Berg Machupuchare.“

 

VN Heimat: „Wie haben Sie sich auf die Himalaya Expedition vorbereitet?“

 

Walter Bell: „Ich habe einige Jahre davor schon zahlreiche Gletscher in der Schweiz, im Südtirol und in Frankreich bestiegen. Jede Woche standen andere Ziele auf dem Plan. Ich kann sagen, dass wir gut vorbereitet nach Nepal gingen.“

 

VN Heimat: “Was war das schönste bzw. das schlimmste Erlebnis während der Expedition im Himalayagebiet?“

 

Walter Bell: “Das schönste Erlebnis in meiner Bergsteigerlaufbahn war das Erreichen des Gipfels des Annapurna IV am 15. Oktober 1982. Das Wetter war ausgezeichnet und ich hatte das Gefühl, als ob ich über die ganze Welt sehen kann. Beim Abstieg vom Gipfel habe ich mein Steigeisen verloren. Am Abend spürte ich im Basislager ein starkes Brennen an meinen Zehen. Mir wurde klar, dass ich Erfrierungen an den Zehen erlitten hatte!“

 

VN Heimat: “Welche Eindrücke sind von Ihrer Heimkehr geblieben?“

 

Walter Bell: „ Wir waren erfüllt von einer Mischung aus Freude und Stolz, dass wir den   7. 525 m hohen Gipfel besiegt hatten. Bei meiner Rückkehr hatte ich nur noch 55 kg Körpergewicht und meine Hose musste ich mit einem Seil festbinden. Wir fuhren direkt in das Krankenhaus Hohenems, um meine Erfrierungen an den Zehen ambulant behandeln zu lassen.“

 

VN Heimat: „Danke für das Gespräch und für Ihre Zukunft alles Gute!“

 

 

Faktbox:

Weitere erfolgreiche Bergtouren von Walter Bell:

Indien

Alaska

Kilimandscharo

Ecuador

Mexiko und Neuseeland

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Götzis
  • Götzner Bergsteiger auf dem Annapurna Gipfel