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Götz Schartner bei Neujahrsempfang: "Vollkommene Sicherheit gibt es nicht!"

Refernt Götz Schartner (re) mit seinen auserwählten "Hacking-Opfern" Martin Mayer und Sandra Neukamp.
Refernt Götz Schartner (re) mit seinen auserwählten "Hacking-Opfern" Martin Mayer und Sandra Neukamp. ©Bandi R. Koeck
Feldkirch. (BK) Im Rahmen des 33. Feldkircher Neujahrsempfangs hielt der IT-Experte Götz Schartner den Festvortrag und fesselte mit seinen "Hacking-Künsten" von Beginn an alle Anwesenden.
Tatort www im Montforthaus

Götz Schartner ist von Berufs wegen Hacker – oder wie er es bezeichnete – “Penetrationstester”. Der Gründer und Geschäftsführer von 8COM fungiert als Berater bei IT-Sicherheit. Schartner schrieb mehrere Bücher zum Thema und fesselte durch seinen interaktiven Impulsvortrag zum Thema “Tatort www – digitale Macht und digitale Gefahr” von der ersten Minute an die 900 Gäste im Montforthaus: “Zwei Personen im Saal werden nun eine SMS auf ihr Handy bekommen.” Sandra Neukamp und Martin Mayer staunten nicht schlecht, als sie sogleich ihre persönlichen Mobiltelefone zückten und wirklich eine Textnachricht vorfanden, welche angeblich vom Gegenüber versandt wurde: Auf die Frage, warum sich Sandra nicht mehr bei Martin melden würde stand auf seinem Display – zum Beweis für alle Anwesenden auf Screen gezeigt: “Liebster Martin, wir müssen vorsichtig sein, mein Mann ist misstrauisch geworden!”

Manchen Besuchern blieben die Münder offen vor Staunen, denn Schartner fuhr fort und zeigte, wie einfach es ist, dass auch das Gespräch, welches Sandra mit Martin vor dem Montforthaus führte, alle mithören konnten und machte nebenbei noch zehn Fotos von den Handys der beiden, ohne dass diese es bemerkt hatten. Weder Android noch IOS-Handys seien sicher, denn vollkommene Sicherheit gäbe es nicht, so der Experte zu den perfekten Abhörgeräten namens Handys. “Führen sie auch keine vertraulichen Gespräche vor Ihrem Fernseher, vor allem nicht, wenn er im Schlafzimmer steht” so Schartner zu der Gefahr, welche von Smart-TVs ausgeht.

Zusammen mit allen Anwesenden machte der deutsche Referent einen Ausflug ins sog. “Darknet”: “Ohne viel Wissen und Aufwand kann hier anderen leicht Schaden zugefügt werden.” Praxisbeispiele einer gefakten Auktion auf eBay welche dem Verkäufer äußerst teuer zu stehen kam oder den gehackten Online-Shop von Bols, bei dem er Bürgermeister Wilfried Berchtold fragte, wie viel dieser bereit wäre, für alle Gäste des Neujahrsempfangs ein nettes “Give-Away” zu bezahlen, zeigten eindrücklich, was alles möglich ist im WWW: Der Originalpreis lag bei 82 Euro, Berchtold hätte 8,20 Euro bezahlt, doch dies war Schartner zu teuer, denn es ging auch mit 0,82. Weitere Themen betrafen die Anti-Viren-Software: “Sie können Schutz nicht kaufen” so der Experte nüchtern. Und seine vielleicht wichtigeste Botschaft des Abends war: “Verwenden Sie verschiedene Passwörter und kontrollieren sie bei online banking, an welche Bank welcher Betrag überwiesen wird – auch bei Macs!”

Resümee des Vortrags:

-Die Bedrohung wächst jeden Tag!

– Es bibt keine technisch absolut sicheren Systeme!

– Hacker kommen immer irgendwie rein!

– Trotzdem werden und müssen wir schneller digitalisieren als bisher!

Wie schütze ich mich?

– Das A und O sind Software-Updates!

– Sicheres Surfen zB Browser in the Box!

– Antivirus und Firewall

– Sicheres Online Banking wählen und immer doppelt kontrollieren!

– Backups = Daten sichern!

 

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