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Gerhard und Patricia Boss führen zum ersten Mal den Kinderwagen aus.
Gerhard und Patricia Boss führen zum ersten Mal den Kinderwagen aus. ©VOL.AT/Schwärzler VOL.AT/Meusburger/Schwärzler ©Ausgelassene Stimmung und vielfältige Outfits beim 47. Martinimarkt in Dornbirn.

Glühwein, kuriose Accessoires und Kaiserwetter: Ausgelassene Stimmung beim Martinimarkt in Dornbirn

"Jo bloß nid lumpa lo, g’hörig ga feschta go, denn weogod deam siond mior jo alle ko!" - das war auch beim 47. Martinimarkt in Dornbirn das Motto. Die "lüt im alto Häß" genießen bei Sonnenschein heiße Maroni und Glühmost. VOL.AT hat sich vor Ort umgesehen.

Der Glühwein und der -most fließen bereits seit den Vormittagsstunden in der Dornbirner Innenstadt in Strömen und sorgt für eine ausgelassene Stimmung. Immer wieder ertönt ein lautes Lachen aus der Menge. Doch nicht nur der Glühmost, auch das Kaiserwetter sorgt für strahlende Gesichter.

Eine ausgelassene Stimmung beim 47. Martinimarkt lädt zum Tanzen ein. ©VOL.AT/Schwärzler

So können manche Gäste endlich mal ihre Garderobe für Sonnenstunden oder auch besondere Accessoires ausführen. Etwa wie Gerhard und Patricia Boss, die einen alten Kinderwagen mit dabei haben.

Gerhard und Patricia Boss führen ihren Kinderwagen aus. ©VOL.AT/Schwärzler

Aufgrund des Regens in den vergangenen Jahren haben sie diesen zum ersten Mal dabei. Dieser zieht viele Blicke auf sich.

Wer einen Blick in den Kinderwagen wagt, wird überrascht: Der kleine Martin ist eine Puppe. Schreien tut er trotzdem. ©VOL.AT/Schwärzler

Vor allem sorgen die zwei bei einem Blick in den Kinderwagen für einen Überraschungsmoment: Kein Baby liegt darin, sondern eine Puppe ist darin gebettet. Schreien kann sie aber auch wie ein Baby. Die zwei taufen die Puppe spontan beim Gespräch mit VOL.AT "Martin". Dies passe schließlich zum Martinimarkt, meinen sie lachend.

Martinimarkt
Gernot Fontain zieht mit seinem besonderen Fahrrad die Blicke auf sich. Er lädt damit zu einer Zeitreise in die Vergangenheit ein.

Zu Fuß wäre ja langweilig

Familie Boss sind nicht die einzigen Martinimarkt-Besucher, die mit ihren Accessoirs die Blicke auf sich ziehen. Gernot Fontain vom Radverein Dornbirn ist auf einem ganz besonderen Gefährt unterwegs. Es ist zwar ein neues nachgebautes Rad, versetzt einen aber sofort in alte Zeiten zurück. Beim Vorbeifahren zieht Fontain feierlich den Hut. Was beeindruckend aussieht, sei in einem Tag erlernbar, vorrausgesetzt "wenn man Radfahren kann". Trotzdem sei es bei Events wie dem Martinimarkt eine besondere Herausforderung inmitten derart vieler Menschen, keinen Sturz zu riskieren. "Man muss schnell absteigen können", so Fontain.

Der letzte Auftritt im Doppelpack: Bürgermeisterin Andrea Kaufmann und Ganter Eduard. ©VOL.AT/Schwärzler

Mach's gut, Eduard!

Nicht nur für die Dornbirner Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (ÖVP), sondern auch für Ganter Eduard ist genau der 47. Martinimarkt ein besonderer Tag: Denn Eduard ist bereits ein alter Herr. Wenn ein neuer Bürgermeister oder eine neue Bürgermeisterin nächstes Jahr gewählt wird beginnt dann die Karriere einer neuen Gans oder eines neuen Ganters. Vizebürgermeister Julian Fässler (ÖVP) hat schon eine Namenidee: Obwohl Eduard der einprägendste bleiben wird. Schließlich kennt jeder den legendären Spruch "Eduard butz da Bart, z´ Dorabira isch Martinimart".

Martinimarkt
Die Familien Meusburger und Winsauer haben wahrscheinlich zum letzten Mal ihren Ganter Eduard auf den Markt mitgebracht.

Familie Meusburger und Winsauer vom Meusburger Schaflandwirt im Möckle in Dornbirn sind stolz auf Eduard. Er sei bei der Eröffnung brav gewesen. Langweilig wird ihm sicherlich auch im Ruhestand auf dem Hof nicht. Dort wohnt auch seine Vorgängerin Martinile.

Outfitprobleme und Kaiserwetter

Doch eines ist klar: Auch wenn sie dann nicht mehr Bürgermeisterin ist, wird Kaufmann sicherlich wieder mal auf dem Martinimarkt zu Gast sein. Statt wehmütig zu sein, freut sie sich über das Kaiserwetter. Vielleicht hat dann nächstes Jahr Fässler sein Outfit schon früher vorbereitet - dieses musste er dieses Jahr spontan zusammensuchen und adaptieren. Denn sein eigentliches Outfit hatte die Zeit im Keller nicht überlebt.

"Lüt im alto Häß"

Denn das "Lüt im alto Häß" darf auf dem Martinimarkt natürlich nicht fehlen. Die Tradition wird dort jährlich gelebt. Auch Christa Geuze hat sich herausgeputzt. Sie präsentiert ihr Outfit zum ersten mal. Dieses hat sie von ihrer Cousine geerbt. Auf den Martinimarkt geht sie vor allem, um auch von anderen das "alto Häß" zu bewundern und um zu "essen und zu trinken". Als VOL.AT sie am Freitag Vormittag fragt, ob sie "schon gegessen und getrunken" hat, antwortet sie lachend: "gegessen nicht, aber getrunken schon".

Auch Christa Geuze hat sich herausgeputzt und genießt den Martinimarkt.
Auch Christa Geuze hat sich herausgeputzt und genießt den Martinimarkt. ©VOL.AT

Vielfältige Stände

Sie wird sicherlich noch bei dem einen oder andern Stand vorbeischauen. Fürs Wohl der Besucher sorgen auch dieses Jahr wieder zahlreiche Standbetreiber. Maroni und Glühmost darf dabei natürlich nicht fehlen. Wer Nebojska Stojkovic beim der Zubereitung der Maronis zusieht, merkt sofort: Das macht er nicht zum ersten mal. Furchtlos greift er in den heißen Topf mit den heißen Maronis. Ihm würde das nicht weh tun, erklärt er. Wer noch unentschlossen ist: Bis um 20 Uhr wird noch am Donbirner Marktplatz gefeiert.

Martinimarkt
Nebojska Stojkovic sorgt für herbstliche Stimmung und das leibliche Wohl der Gäste.
Martinimarkt
Kastanien dürfen auf dem Martinimarkt natürlich nicht fehlen.

(VOL.AT)

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