Bei der kleinen Feier betonte der Feldkircher Historiker Manfred A. Getzner, der zusammen mit dem ebenfalls anwesenden früheren Kulturstadtrat Dr. Karlheinz Albrecht das Musikarchiv gegründet und aufgebaut hat, wie sehr der Verstorbene Zeit seines Lebens mit Feldkirch verbunden war. Als Vertreter des ORF wirkte er viele Jahre im Programmausschuss des „Forum Feldkirch“ und wurde mit der Ehrenmitgliedschaft des Musikkreises Feldkirch ausgezeichnet. In Feldkirch wurden auch einige seiner Kompositionen aufgeführt. Kulturstadträtin Dr. Barbara Schöbi-Fink bedankte sich namens der Stadt für die Überlassung dieses wertvollen Bestandes.
Leben und Wirken
Gilbert Klien (1929-2012) stellt in seiner Kompositionsweise innerhalb der Komponistenszene des Landes eine Art Bindeglied dar zwischen dem Traditionsbewusstsein eines Ferdinand Andergassen und den oft revolutionär wirkenden Ideen eines Gerold Amann, der später in Herbert Willi, Richard Dünser oder Michael Floredo seine Nachfolger gefunden hat. Klien war im engeren Sinne kein Neutöner. Er fühlte sich stets Johann Sebastian Bach und damit dem strengen Kontrapunkt verpflichtet, den man auch in seinen Werken wie der Passacaglia oder einer „Fantasia e doppia fuga“ findet, wagte sich aber in seiner Tonsprache oft weit über spätromantische Bereiche hinaus.
Der Nachlass Gilbert Kliens umfasst Partituren und Einzelstimmen seiner Orchesterwerke, Kammermusik, Lieder, auch Werke für Blasmusik und Chöre. Besonders populär geworden sind der Marsch „Unter der Burg“ und das Lied „Abschied von Ems“ („Als im Garten Rosen blühten“). Im Feldkircher Musikarchiv sind damit die Nachlässe fast aller wichtigen Vorarlberger Komponisten dieser Generation wie Ferdinand Andergassen, Georg Schneider, Wilhelm Stärk, Oswald Lutz, Hans Moltkau oder Ernst Pichler aufbewahrt. Sie werden dort katalogisiert und aufgearbeitet und stehen damit für Aufführungen jederzeit zur Verfügung.
Quelle: Stadt Feldkirch
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