Gigafactory Grünheide: Gewerkschaft fordert Rücktritt von Betriebsratsvorsitzender

Die Stimmung in der Gigafactory in Grünheide ist angespannt. Die IG Metall hat vor dem Arbeitsgericht Frankfurt (Oder) Klage gegen die Betriebsratsvorsitzende Michaela Schmitz eingereicht. Die Gewerkschaft wirft Schmitz wiederholte Pflichtverletzungen vor und fordert ihre Absetzung.

Kritik an der Betriebsratsvorsitzenden

Laut IG Metall behindert Schmitz eine effektive Interessenvertretung der Belegschaft. Ein besonderes Problem sei der Umgang mit Krankmeldungen: Mitarbeitende berichten von Kontrollbesuchen durch Vorgesetzte, die ein Klima der Angst schüren sollen. Schmitz wies in einer E-Mail an die Belegschaft die Kritik an der Vorgehensweise zurück und bezeichnete eine von der IG Metall vorgeschlagene Betriebsvereinbarung als „amateurhaft“.

Arbeitsbedingungen im Fokus

Die Arbeitsbedingungen im Werk sind seit Langem ein Zankapfel. Eine IG-Metall-Umfrage ergab, dass 80 Prozent der Belegschaft sich überlastet fühlen und ein Großteil krankgeschrieben ist. Die Gewerkschaft fordert unter anderem bezahlte Kurzpausen, wie sie in anderen Automobilwerken üblich sind.

Tesla weist Vorwürfe zurück

Tesla kontert die Vorwürfe der Gewerkschaft und bezeichnet die Klage als „verzweifelt“. In einer Stellungnahme warf das Unternehmen der IG Metall vor, Unruhe in die Gigafactory zu bringen.

Machtkampf um Tarifverträge

Ein weiterer Streitpunkt sind Tarifverträge. Tesla lehnt solche Regelungen für seine Werke ab, und auch Schmitz soll sich überraschenderweise gegen tarifvertragliche Regelungen aussprechen.

(VOL.AT)