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Gewerkschaft warnt: Austro Control fehlen Fluglotsen

Die Gewerkschaft beklagt 80 fehlende Fluglotsen bei der Austro Control.
Die Gewerkschaft beklagt 80 fehlende Fluglotsen bei der Austro Control. ©APA/MAX SLOVENCIK (Symbolbild)
Bei der Flugsicherung Austro Control gibt es laut der Gewerkschaft vida einen Mangel von bis zu 80 Fluglotsen, was etwa einem Viertel des benötigten Personals entspricht.

Die rund 350 Fluglotsen der Austro Control bewältigen täglich bis zu 4.000 Flugbewegungen und arbeiten trotz erhöhter Leistungen an der Grenze ihrer Kapazität, erklärt Daniel Liebhart, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt der Gewerkschaft vida.

Gewerkschaft fordert Entlastung der Fluglotsen und eine Ausbildungsoffensive

Laut vida verzeichnet die Austro Control ein Verkehrsplus von rund zehn Prozent. Zwar befänden sich derzeit etwa 80 Trainees in einer rund dreijährigen Ausbildung, pro Jahrgang würden aber nur ungefähr 20 Personen abschließen; hinzu kämen Abbrüche, Pensionierungen und Abwerbungen - etwa durch die besser zahlende Flugsicherung in Deutschland. Die Flugsicherung werde über Gebühren finanziert, die sich laut vida mit drei bis fünf Euro pro Ticket in Grenzen hielten. In der kommenden Woche beginnen Kollektivvertragsverhandlungen für die Fluglotsinnen und -lotsen, bei denen es auch um Arbeitsbedingungen gehen soll.

Verkehrsminister Hanke kündigt mehr Ausbildungsplätze für Fluglotsen an

Vor wenigen Wochen hatte Ryanair die Austro Control wegen Verspätungen scharf kritisiert und mehr Personal in der Flugsicherung gefordert. Liebhart hatte die Kritik im Gespräch mit dem "Kurier" zurückgewiesen: "Nur weil ein Flugzeug über Österreich drüberfliegt, heißt es noch lange nicht, dass der Grund für die Verspätung in Österreich zu suchen ist." Laut Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) soll die Anzahl der Lotsen um ein Zehntel aufgestockt werden, wie er ebenfalls dem "Kurier" sagte. Die Austro Control sieht selbst kein Personalproblem, verspricht aber dennoch mehr Ausbildungsplätze. Die Sicherheit sei in keinem Fall gefährdet, hieß es am Mittwoch gegenüber der ORF-"ZiB".

Die Gewerkschaft ordnet den Engpass als europaweites Problem ein und drängt auf ein EU-Regelwerk, das Personalaufbau und Investitionen mit einem Planungshorizont von zehn bis 15 Jahren ermöglicht. Österreich solle auf europäischer Ebene praktikable Lösungen anstoßen, so Liebhart.

(APA/Red)

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