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Gesundheitsminister: "Ich bin auch müde"

Gesundheitsminister Anschober im Gespräch mit Gerold Riedmann bei "Vorarlberg Live".
Gesundheitsminister Anschober im Gespräch mit Gerold Riedmann bei "Vorarlberg Live". ©Screenshot VOL.AT
Martin Suppersberger (VOL.AT) martin.suppersberger@russmedia.com
Nach einem Jahr Coronakrise hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober bei "Vorarlberg Live" von einem "unfassbaren Jahr" gesprochen. Anschober meint Österreich sei wohl bei Kilometer 32 des viel zitierten Marathons im Kampf gegen die Pandemie.
Wie sich "Corona-Gegner" im Land formieren

Bevor Gesundheitsminister Anschober am Freitagvormittag eine Pressekonferenz mit dem Titel "1 Jahr Pandemie in Österreich" abhalten wird, war er am Donnerstagabend bei VN.at-Chefredakteur Gerold Riedmann in "Vorarlberg Live" zu Gast, und hat über aktuelle Entwicklungen in der Pandemiebekämpfung ebenso gesprochen, wie eine Bilanz des letzten Jahres gezogen.

Es gelte jetzt Ostern gut zu erreichen und die Infektions-Zahlen stabil zu halten, betonte der Minister gleich zu Beginn des Gesprächs, auch wenn er aktuell ein erhöhtes Risiko von steigenden Neuinfektionen sehe. Einerseits rechnet Anschober damit, dass durch die gesteigerte Zahl der Tests mehr Fälle entdeckt werden, was er positiv bewertet, da dadurch die Dunkelziffer reduziert werde. Andererseits befürchtet er einen Anstieg durch die mutierten Virus-Varianten, die südafrikanische und die britische Mutation, die weit ansteckender sind als das herkömmliche Coronavirus.

Jedenfalls stehen für Ostern einige Öffnungsschritte im Raum, die abhängig von der Situation diskutiert werden.

"Verstehe es selbst nicht ganz"

Von Gerold Riedmann auf zwei "Ts" angesprochen, die für den VN.at-Chefredakteur nicht ganz zusammengehen, nämlich "Tirol" und "Teamwork" zeigte sich Minister Anschober mit der aktuellen Zusammenarbeit mit Tirol zwar durchaus zufrieden, betonte aber wie hart die Verhandlungen mit Innsbruck bezüglich der Reisebeschränkungen und der Kontrollen an den Grenzen des Bundeslandes waren. Was die Äußerungen von AK- und WK-Präsidenten oder Seilbahn-Vertretern in Richtung Wien angeht, meinte Anschober "ich verstehe selbst nicht ganz". Dem Virus sei es schließlich gleichgültig wo es auftritt, deshalb könne man es auch nur bekämpfen, wenn man zusammenarbeitet und über Landes- oder Bundesgrenzen hinaus kooperiert.

Situation bei den Impfstoffen

Auf die Frage, wo die Probleme bei der Beschaffung der Impfstoffe lägen, meinte der Gesundheitsminister, man mache derzeit Druck auf säumige Herstellerfirmen, und tue das im Rahmen der EU, um mehr Druck auf diese Firmen ausüben zu können. Generell gab sich Anschober aber zuversichtlich, dass in drei bis vier Wochen der neue Impfstoff von Johnson und Johnson zulassungsfertig sein werde, und verwies auch auf die großen Mengen an Impfstoff die bereits bestellt wurden und in den nächsten Wochen geliefert werden sollen. Für das 2. Quartal prognostiziert er einen deutlichen Anstieg an durchgeführten CoV-Impfungen in Österreich. Mit einem Impfstoff für Kinder allerdings rechnet Anschober frühestens mit Ende 2021.

Die Koalition

Zum Abschluss des ausführlichen Interviews sprach Minister Anschober auch noch über die Situation in der Koalition in der Bundesregierung, wie das Klima zwischen Grün und Türkis nach den Ereignissen der letzten Tage und Wochen rund um die ÖVP-Minister Nehammer und Blümel ist. Man arbeite bei der Bekämpfung der Pandemie gut zusammen, befand der Gesundheitsminister.

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(VOL.AT)

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