Beim Stottern wird der Redefluss in Form von Blockaden, Wiederholungen oder Dehnungen gestört. Auch wird das Stottern häufig von übermäßiger Anstrengung beim Sprechen begleitet. Diese äußern sich in Form von Verkrampfungen oder Zuckungen von Kopf, Armen oder Oberkörper. Die Betroffenen sind nicht nervöser oder ängstlicher als andere, ebenso spielt Intelligenz und Talent keine Rolle. Dennoch können psychische Belastungen und Stresssituationen wie Hektik und vor allem Angst die Redeflussstörung verstärken. Diese sind nicht die Ursache für das nicht flüssige Reden.
Zuhören, aussprechen lassen, Blickkontakt
Stottern ist mit sehr vielen Vorurteilen und Tabus behaftet, sodass es nicht verwunderlich ist, wenn es bei den Betroffenen Gefühle wie Angst und Unsicherheit, Scham, Mitleid und Ungeduld ausgelöst werden. Deshalb ist es notwendig, Gelassenheit und Geduld im Gespräch mit Stotterern zu haben. Wichtig ist es auch Druck und Mitleid im Umgang mit ihnen abzulegen, weil dies die psychischen Belastungen lediglich verstärken. Für das Gespräch mit Stotternden gelten die gleichen Regeln wie für jedes höfliche Gespräch: Verständnis, Aufrechterhalten des Blickkontaktes, einander aussprechen lassen und aufmerksam zuhören. „Oft gut gemeinte Hilfestellungen wie das Beenden der Wörter und Sätze für den Stotternden, Abbruch des Blickkontaktes oder auch Ratschläge wie „Sprich langsamer“ führen jedoch oft bei den Betroffenen zu vermehrter Anspannung, Wut, Unsicherheit oder Hilflosigkeit. Dies wiederum kann die Symptome verstärken“, sagt Patricia Buck, Logopädin in den aks Kinderdiensten.
Akzeptanz der Mitmenschen gefordert
Das Stottern sollte weder für den Betroffenen noch für den Gesprächspartner peinlich sein, sondern nur eine andere Art zu sprechen. Der Inhalt des Gesagten ist wichtiger die flüssige Sprechweise. Durch vermehrte negative oder peinlich berührte Gesprächssituationen meiden Stotternde oft jene oder isolieren sich sogar von ihrer Umwelt. Darum ist es von großer Bedeutung offen mit diesem Handicap umzugehen. Wichtig ist darüber zu reden, um Missverständnisse vorzubeugen und somit die Akzeptanz gegenüber dem Stottern zu fördern. Nur so können stotternde Kinder, Jugendliche und Erwachsene Hemmungen beim Sprechen verlieren, Freude und Lust an der Kommunikation haben und sich vermehrt in die Gesellschaft integrieren und sich in ihrer Freizeit mehr engagieren.
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