Potenziell am gefährdedsten ist bei Unwettern der Bereich am Rickenbach. Ein großer Teil ist deshalb als rote Zone ausgewiesen, in der absolutes Bauverbot herrscht. Durch sein Einzugsgebiet im Oberlauf und den teils unzugänglichen Tobeln weist der Rickenbach ein enormes Geschiebepotenzial auf. Mit dem Bau der Geschiebesperre wird es nun möglich, die rote Zone stark zu minimieren. Die Geschiebesperre wurde Bach aufwärts von der ehemaligen Gunz-Mühle im Schluchtbereich an der Gemeindegrenze zwischen Wolfurt und Bildstein situiert. Dazu war auch rechtsufrig die Anlegung eines Transportweges notwendig. Zudem mussten private Grundstücke und Waldparzellen in Anspruch genommen werden.
Das von der Wildbach- und Lawinenverbauung geplante Projekt umfasst neben der Geschiebesperre auch den Ausbau des Gewässerverlaufs. Mit dem Abschluss der Bauarbeiten gelingt es, zahlreiche Objekte am Schluchtausgang des Rickenbachs künftig vor Hochwasser zu schützen.
Der Hochwasserschutz in Wolfurt umfasst auch die Projekte Ippachbach und Himmelreichbach. Die Schutzmaßnahmen wurden hier in vier Bauabschnitte gegliedert. . Im ersten Abschnitt wurde nach Plänen des Ziviltechnikerbüros Rudhardt + Gasser der Himmelreichbach bis zu seiner Einmündung in den Ippachbach in Angriff genommen. Es folgten das Auffangbecken beim Ippachbach im Bereich Frickenesch und der Bauabschnitt im Kernbereich der Gemeinde. Die Bauabschnitte drei und vier sind dann in den Jahren 2013 und 2014 vorgesehen. Der Ippachbach soll teilweise renaturiert und als offenes Gerinne naturnah ausgestaltet werden. Geplant ist zudem, den Ippachbach etwa im Bereich des Vereinshauses offen zu führen.
„Mit den vorgesehenen Maßnahmen im Bereich des Hochwasserschutzes werden wir in den zentralen Bereichen der Gemeinde einen hohen Sicherheitsstandard erreichen“, so Bürgermeister Christian Natter. Natter hebt hier besonders auch den Einsatz seines Vorgängers Erwin Mohr und des früheren Gemeinderates Peter Grebenz hervor: „Aus den Erfahrungen mit den Hochwasserereignissen früherer Jahre heraus haben sie die Projekte zur Hochwassersicherheit ganz entscheidend mit voran getrieben.“
Über 1,2 Millionen Euro investierten die Gemeinde Wolfurt, der Bund und das Land Vorarlberg vergangenes Jahr in den Hochwasserschutz. Insgesamt werden die Kosten der Schutzmaßnahmen bei vier Millionen Euro liegen. Die Geschiebesperre allein verursachte Kosten in Höhe von 1.250.000,- Euro. Davon übernimmt der Bund 58%, die Gemeinde Wolfurt 20%, das Land Vorarlberg 18% und das Land als Straßenerhalter der L3 weitere 4%.
Info
Eröffnung Geschiebesperre Rickenbach
Sonntag, 03.06.2012, 10:30 Uhr
Nähe Gunzmühle/Mühlestraße
11:00 Uhr: Festreden und Segnung
Anschließend Frühschoppen mit der Bürgermusik Wolfurt
Ab 12:00 Uhr kann halbstündlich die neue Geschiebesperre bei einer Führung besichtigt werden.
Die Bevölkerung ist recht herzlich zur Eröffnung eingeladen. Für die Anreise bitte öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad wählen. Alternativ befinden sich Parkmöglichkeiten auf dem Gelände der Firma Doppelmayr.
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