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Gen für Verfolgungswahn

Experten haben das Gen für Verfolgungswahn identifiziert. Erstmals wurde auf molekularer Ebene die Überlappungen der Symptome einer Schizophrenie und der manisch-depressiven Erkrankung nachgewiesen.

Dies berichet Marcella Rietschel vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim. Charakteristisch für das Krankheitsbild der Schizophrenie sei das gehäufte Auftreten von Wahnvorstellungen und Halluzinationen, während die manisch-depressive Erkrankung durch einen Wechsel zwischen Phasen depressiver und gehobener oder auch gereizter Stimmung gekennzeichnet sei, sagte Rietschel. Doch auch bei der Schizophrenie träten häufig Phasen von Depression und Angst auf, und bei der manisch-depressiven Erkrankung seien Wahnvorstellungen in bis zu 50 Prozent der Fälle ebenfalls vorhanden.

Daher hätten sich die Forscher bei ihren Untersuchungen auf das Gen G72/G30 konzentriert, das sie bereits als Risikogen sowohl bei schizophrenen als auch manisch-depressiv Erkrankten erkannt hätten, sagte Rietschel. Sie hätten herausgefunden, dass der Zusammenhang zwischen bestimmten Varianten dieses Gens und der manisch-depressiven Erkrankung fast ausschließlich auf ein Symptom zurückzuführen sei, den Verfolgungswahn.

Verfolgungswahn, landläufig auch als Paranoia bezeichnet, sei eines der Kernsymptome der Schizophrenie. Die genaue Funktionsweise dieses Gens gebe den Forschern aber noch große Rätsel auf, hieß es.

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