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Gemischte Reaktionen: Ballermann-Touris über die Schließungen

Unmaskiert und unbeschwert: Bis vor ein paar Tagen wurde auf Mallorca noch wild und ohne Corona-Schutzmaßnahmen gefeiert, das hatte Konsequenzen.
Unmaskiert und unbeschwert: Bis vor ein paar Tagen wurde auf Mallorca noch wild und ohne Corona-Schutzmaßnahmen gefeiert, das hatte Konsequenzen. ©AP
Ob "Bierkönig" oder "Megapark": Die berühmten Ballermann-Lokale auf der Bier- und Schinkenstraße in Mallorca sind alle leer. Schuld ist die Zwangsschließung der Lokale, nachdem die Touristen vollkommen sorg- und gedankenlos gefeiert und dabei alle Corona-Maßnahmen ignoriert hatten. Nun wurde nachgefragt, was die Ballermann-Touristen selber zur jetzigen Situation sagen: Die Reaktionen wirken gemischt, Einsicht und Schuldvorwürfe gegen die Gastronomen und die Polizei liegen nah beinander.
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Normalerweise wäre Hochzeit in den Lokalen am Ballermann, stattdessen ist alles wie ausgestorben, absolut nichts los: Diskos wie der "Megapark" oder der "Bierkönig" haben aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen: Die Wirte und Restaurantbesitzer auf der Schinken- und Bierstraße mussten wegen dem Fehlverhalten zahlreicher Party-Touristen wieder schließen.

Das sagen die Ballermann-Touris

Die Reaktionen zu den Beschränkungen sind gemischt.

Mitschuld der Gastronomen?

So antwortet ein Urlauber auf die Frage, wie er es finden würde, dass die Wirte der Lokale sich über die Schließungen beklagen, erst relativ verständnisvoll: "Letztendlich sind das arme Schweine, weil die ja keine Einnahmen haben logischerweise." Dann schließt er aber mit einer Schuldzuweisung an und schiebt die Verantwortung auf die Gastronomen ab: "Aber sind sie ja selber mitschuld, [...] weil sie das mitunterstützt haben. Hätten sie drauf geachtet auf den Abstand, wär’ alles gut gewesen."

(Quelle: APA/AFP)

Andere sehen Polizei und wiederum die Gastronomen in der Verantwortung in der Verantwortung: "In den Ecken, wo halt so viele Leute sind, hätte die Polizei mal mehr eingreifen müssen. [...] Die Gastronomen hätten auch sagen müssen, wir trennen das mal ein bisschen." Die Eigenverantwortung der Touristen steht dabei scheinbar nicht zur Debatte zu stehen, es wird erwartet, dass die Gastronomen, die feierwütige Touristen selbst unter Kontrolle bringen.

Ist das fair?

Andere Touristen beobachten hingegen das Missverhältnis zwischen den Lokalen auf der Bier- und Schinkenstraße und anderen auf der Insel: "Ich find’s unfair, weil sonst überall auf der ganzen Insel alle Lokale aufhaben dürfen, nur hier nicht." Sie halten die großen Lokale, die eigentlich oft stark überfüllt sind, sogar für die bessere Variante: "Man kann da genauso gut die Abstandsregeln einhalten in dem 'Bierkönig' oder dem 'Megapark'. Sogar noch besser als in den kleinen Kneipen und Restaurants, da die alle überfüllt sind." Dabei weisen die Touris auch auf eine scheinbar neue Gefahr hin: "So werden Privatpartys am Strand gefeiert und das ist immer noch viel gefährlicher."

(Quelle: APA/AFP)

Der richtige Weg?

Eine andere Gruppe meint: "Ich glaube, es ist der richtige Weg, es zu begrenzen, weil die Leute tatsächlich zu nah aufeinander hängen." Gleichzeitig kommt es aber auch hier zu Vorwürfen: "Es sah schon so aus, als würden sie es einfach eskalieren lassen, damit halt alle sich draufstürzen. Man hätte vielleicht einfach mit Abstand ein paar Sachen auflassen können und dann halt kontrollieren können, wer sich nicht dran hält."

Wer am Ende Schuld hat und verantwortlich ist: Eine schwierige Frage. Fakt ist, dass wir auf der ganzen Welt noch nie eine solche Situation in einem solchen Ausmaß erlebt haben. Bleibt nur das Resümee eines Urlaubers: "Ja man muss halt damit leben. Et kütt wie et kütt."

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