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Gemeinsame Strategie gegen den Feuerbrand

Der Feuerbrand hat den Streuobst- sowie den Erwerbsobstbau heuer besonders stark in Mitleidenschaft gezogen. "Da sich die extreme Befallssituation im ganzen Bodenseeraum vergleichbar darstellt, ist es ein wichtiges Ziel, gemeinsam die Entwicklung von Bekämpfungsmethoden bzw die Erforschung wirksamer Mittel gegen den Feuerbrand voranzutreiben", betonten Landesrat Erich Schwärzler und Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger heute, Freitag, im Anschluss an ein Treffen von Fachleuten aus Wissenschaft und Verwaltung im Landhaus in Bregenz.

Für heuer gilt: Retten, was zu retten ist, roden, was unbedingt notwendig ist und ausschneiden, soviel wie möglich ist. Das Land Vorarlberg lässt die Obstbauern jedenfalls nicht allein, betonte Landesrat Schwärzler. Als Entschädigung für die Rodung und Nachpflanzung im Erwerbsobstbau gibt es für den Ausschnitt befallener Anlagen zwischen 1.000 und 3.000 Euro pro Hektar, bei Rodung ohne Nachpflanzung 11.400 Euro pro Hektar und bei Rodung mit Nachpflanzung 30.400 Euro pro Hektar. Unterstützung leistet das Land auch durch die Teilung der anfallenden Kosten für das Ausschneiden und Roden von Hochstämmen im Streuobstbau zwischen Gemeinden und Land und durch eine Finanzierung der im Streuobstbau nachgepflanzten Obstbäume aus Landesmitteln. Im Vorjahr wurden ca. 6.000 Obstbäume nachgepflanzt, was in etwa der Gesamtzahl an gerodeten Bäumen entspricht.

Schon seit Jahren widmet das Land Vorarlberg gemeinsam mit den Obstbauern und Gemeinden der Bekämpfung des Feuerbrandes großes Augenmerk und ist an vielen Maßnahmen und Projekten beteiligt. In den Jahren 2002 bis 2006 wurden dafür Förderungen von rund 888.000 Euro ausgegeben. Für Rodungen und Nachpflanzungen im Erwerbs- und Streuobstbau wurden ca. 332.000 Euro aus Landesmitteln bereitgestellt.

Nach aktuellem Kenntnisstand existiert außer dem antibiotischen Pflanzenschutzmittel Strepto(R) derzeit kein Präparat, um das Feuerbrand-Bakterium und seine Verbreitung nachhaltig zu bekämpfen. In den Jahren 2005 und 2006 erfolgte in einigen Anlagen in den Gemeinden Gaißau, Höchst und Hard ausnahmsweise, über eine Gefahr-im-Verzug-Zulassung des Bundes, der streng kontrollierte Einsatz von Strepto(R). Dort wurde ein gewisser Sanierungseffekt erzielt.

In den Jahren 2004 und 2005 wurden in Zusammenarbeit mit den heimischen Erwerbsobstbauern und Imkern Versuche mit antagonistischen Hefen, teils durch Ausbringung mit Bienen, durchgeführt. Im Streuobstbereich wurden im gleichen Zeitraum Penac-Produkte in zwei Gemeinden getestet. Im Jahr 2007 wurden alternative Behandlungen mit Hefe und Löschkalk durchgeführt. Daneben wurden von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES) im Rahmen eines vom Land unterstützten Projekts in den Jahren 2004 bis 2006 verschiedene Präparate getestet (zB das Pflanzenextrakt Citicitral, das Pflanzenpflegemittel Nano-Silber, das Desinfektionsmittel Natriumhypochlorit). Eine Fortsetzung dieser vom Land finanziell unterstützten Forschungen bis 2009 ist im Gange.

Neben der Suche nach neuen Wirkstoffen ist es ein wichtiges Ziel des Landes, die längerfristig notwendige Grundlagenforschung und besondere Kulturmaßnahmen sowie die Sortenwahl zu fördern. Hierbei werden Forschungsprojekte der TU Wien und andere Projekte unterstützt.

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OTS0288 2007-06-29/17:19

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