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Gemeinsam gegen die Einsamkeit

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Seit Wochen hat die Corona-Krise unser Leben fest im Griff: Ausgangsbeschränkungen, Homeoffice, wenig direkter Kontakt zu Familie und Freunden und praktisch durchgehend in den eigenen vier Wänden.

Viele – vor allem ältere Menschen, die alleine leben – sind derzeit sehr einsam. Doch es gibt Initiativen – wie „Team Nächstenhilfe“ und „Zemma lüta“ der Caritas Vorarlberg – die Betroffenen beistehen.

Schon lange ist kein Kinderlachen mehr im Garten zu hören, obwohl das schöne Wetter der letzten Tage und Wochen dazu  verleitete, viel Zeit draußen zu verbringen. „Ich bin schon über 80 Jahre alt und gehöre zur Risikogruppe“, erzählt Helena. Um sie zu schonen und nicht dem Risiko einer Corona-Ansteckung auszusehen, hat sich ihre Tochter mit ihren beiden Enkelkindern für den Rückzug entschieden. „Ich verstehe das, sie tut es ja vor allem deshalb, um mich zu schützen.“ Schwer fällt ihr diese Trennung aber allemal. Trotz aller digitaler Kreativität, den Kontakt über Telefon oder Videokonferenzen zu halten, sagt Helena: „Ich vermisse sie sehr.“

Raus aus der Ohnmacht

Einsamkeit war schon vor der Corona-Krise eine große Herausforderung gerade für ältere, alleinstehende Menschen. Nun hat sich die Lage für diese Menschen noch verschärft. Immer mehr Menschen fühlen sich einsam. Das spürt auch die Caritas Vorarlberg. „Mit den beiden Initiativen „Team Nächstenhilfe“ und „Zemma lüta“ versuchen wir Freiwillige und Hilfesuchende oder einsame Menschen zusammenzubringen“, erzählt Ingrid Böhler von der PfarrCaritas. „Trotz physischer Distanz ist es für viele Menschen wichtig, dass jemand für sie da ist und sie in ihrem Alltag unterstützt.“ Es braucht manchmal gar nicht  viel, es geht darum, mit Betroffenen in Kontakt zu kommen. Und so erzählt sie von vielen kleinen nachbarschaftlichen Begegnungen, die für viele einsame Menschen in dieser herausfordernden Zeit ein kleiner Lichtblick darstellen: ein Gespräch über den Gartenzaun hinweg, wo früher einfach keine Zeit dafür war oder eine Postkarte vom Nachbarn im Briefkasten oder etwas Selbstgebackenes vor der Tür. „Solche kleinen alltäglichen Dinge können positive Momente in der Krise sein und das Gefühl der Einsamkeit und Ohnmacht vielleicht für eine kurze Zeit vergessen machen.“

„Scheuen Sie sich deshalb nicht, bei uns anzurufen, wenn sie  einsam sind. Sie sind nicht alleine. Über unsere Hotline werden sie dann mit unseren Freiwilligen aus den Initiativen LE.NA – lebendiger Nachbarschaft -, Sozialpaten, Ganz Ohr Vorlesepaten vernetzt“, so Ingrid Böhler abschließend. „Es können viele schöne und bereichernde Begegnungen für beide Seiten entstehen - vielleicht  sogar auch noch für die Zeit, wenn die Corona-Krise überstanden ist.“

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