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Gemeindegutshof Maldina feierte 80-jähriges Bestehen

Gemütlich und informativ war das Fest beim Kornfeld der Familie Maissen, welches von zahlreichen Familien besucht wurde.
Gemütlich und informativ war das Fest beim Kornfeld der Familie Maissen, welches von zahlreichen Familien besucht wurde. ©Bandi R. Koeck
Rankweil-Brederis. (BK) Unter dem Motto "Ein Fest beim Kornfeld" wurde der in den Jahren 1936/1937 gegründete Gemeindegutshof in seinem 80-jährigen Bestehen gefeiert und viel Wissenswertes über Dinkel vermittelt.
Impressionen vom Fest beim Kornfeld Brederis

Auf großes Interesse seitens der Bevölkerung stieß das Hoffest des Gemeindegutshofs Maldina: Nach der Messe mit Pfarrer Antony fand eine Diskussionsrunde zum Thema “Von der Saat bis zur Ernte – vom Korn zum Genussprodukt” statt. Eine Fotoausstellung über die Arbeiten auf Hof und Feld fand zudem große Beachtung. Auch das Kinderprogramm konnte sich sehen lassen und lockte zahlreiche Familien nach Brederis: Es gab eine Heuhüpfburg, einen Sandkasten, Holzbauklötze, einen Geschicklichkeitstest und sogar ein Heukino. Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt – Auf der Speisekarte Stand Dinkel ganz oben: Neben Dinkelnudeln, Dinkel-Döner (liebevoll als Bauernklappe bezeichnet), Dinkelgrießschmarren oder selbstgemachten Kuchen und Eis vom Bauernhof gab es Säfte vom Peter Hof aus Fraxern. Pauline Burtscher vom Paulinarium aus Ludesch buk frisches Dinkelbrot im Holzbackofen. Der Gewinn aus dem Fest geht an den Rankweiler Viehzuchtverein.

Seit 1992, dem Jahr, in dem sich die Marktgemeinde Rankweil zur Verpachtung entschied, ist Stefan Maissen stolzer Pächter des Gemeindegutshofs und bewirtet diesen zusammen mit seiner Frau und den beiden Kindern. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war es Aufgabe der Gemeinde, ihren Bürgern bei Krankheit und Armut zu helfen, weshalb es in allen größeren Gemeinden solche landwirtschaftliche Betriebe gab, die im Normalfall an Armenhäuser angekoppelt waren. Die dort erzeugten Produkte kamen vor allem dem Rankweiler Armenhaus und sozial schwachen Familien zugute. Der 1937 mit 36 Stück Vieh und 45 Hektar eigenbewirtschafteter Fläche in Betrieb gegangene Gutshof im Flurgebiet der Maldina wuchs stetig an.1957 betrug der Viehbestand bereits 40 Stück Vieh, davon 20 Milchkühe. Darüberhinaus wurden Schweine gehalten und Gemüse angepflanzt. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1968 verwaltete Adolf Fink den Hof. Heute beträgt die von Familie Maissen bewirtschaftete Fläche rund 55 Hektar, davon sind ca. 32 Hektar in Gemeindebesitz: 25 Hektar machen die Wiesen aus, auf 20 Hektar wird Mais und auf den restlichen 5 Hektar Dinkel und Gerste angebaut. Insbesondere der Dinkelanbau hat in den vergangenen Jahren enorm zugenommen: Wurden im Jahr 2004 0,35 Hektar angebaut, sind es heute stolze 20,36 Hektar. Angebaut wird in der Form der sog. Vertragslandwirtschaft, was bedeutet, dass Landwirte eine bestimmte Menge eines oder mehrerer Produkte in einer festgelegten Qualität zu einem bestimmten Termin liefern müssen. Landwirte können so ihre Produkte sicher und zu einem festen Preis absetzen. So werden etwa der Martinshof in Buch oder der Sennhof in Rankweil mit Dinkel beliefert. Letzterer benötigt Dinkel hauptsächlich für die Nudelproduktion. In Rankweil allein bauen acht der insgesamt 38 landwirtschaftlichen Betriebe Dinkel für verschiedene Abnehmer an.

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