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Gemeinde Zwischenwasser investiert über 2 Mio. Euro in Furx

Kapelle in Furx
Kapelle in Furx ©WS
Möglichkeit der zweckgebundenen Gegenfinanzierung über eine Parkplatzbewirtschaftung wurde mit 10:11 Stimmen abgelehnt. Grüne und Freie Wählerliste dagegen.
Furx

Zwischenwasser, 17. September 2016. Die letzte Gemeindevertretungssitzung fand an einem ungewöhnlichen Ort statt – und zwar im Gasthof Peterhof in Furx. Der Grund war, dass einige wichtige Entscheidungen rund um die zukünftige strategische Weiterentwicklung der Alpe Furx zu treffen waren. Entsprechend groß war auch das Interesse der Bürger, welche zahlreich der Sitzung beigewohnten. Der größte Punkt stand gleich zu Beginn auf der Tagesordnung. Die Sanierung der sanierungsbedürftigen Straße nach Furx. Die Gemeindevertreter haben einstimmig beschlossen in den kommenden zwei Jahren einen Gesamtbetrag von 2 Mio. Euro in die neue Straße zu investieren. Ein finanzieller Aufwand der glücklicherweise vom Land Vorarlberg mit 65 Prozent gefördert wird. Damit bleibt der Gemeinde Zwischenwasser jedoch immer noch ein Restbetrag von rd. 700.000 Euro zu finanzieren. Viel Geld für eine kleine Wohngemeinde – besonders da das Budget bereits jetzt sehr angespannt ist.

Grüne und freie Wählerliste gegen zweckgewidmete Parkplatzbewirtschaftung

Hier kam der Vorschlag von Bürgermeister Kilian Tschabrun, im Gegenzug eine zweckgebundene Parkplatzbewirtschaftung in Furx zu starten, genau richtig. Möchte man zumindest meinen. Mit zehn zu elf Stimmen wurde der Antrag, welcher der Gemeinde pro Jahr einen fünfstelliger Betrag für die Finanzierung und die Instandhaltung der Straße (Sommer-/Winterdienst) nach Furx eingebracht hätte, knapp abgelehnt. Selbst Steve Mayr, Bürgermeister von Fraxern, welcher vom Erfolg eines ähnlichen Projektes in seiner Gemeinde erzählte, konnte die Gemeindevertreter nicht überzeugen. Für Kenner wenig überraschend war, dass neben der „Freien Wählerliste“ und einer Stimme von „Alt und Jung“ auch „Die Grünen Zwischenwasser“ gegen eine Einhebung von Gebühren im Umfang von 4,00 Euro pro Tag bzw. von 1,-€/Stunde. Wieso die Vertreter der Partei, die sich für Erneuerbare Energie, Kilmaschutz und Elektromobilität einsetzt, gegen den Antrag gestimmt haben, ist kaum nachvollziehbar. Insbesondere da Elektroautos kostenlos parken hätten können. Das Modell von Tschabrun hätte darüber hinaus vorgesehen, dass Personen, welche die Infrastruktur (z.B. Skilifte) und Gastronomiedienstleistungen vor Ort benutzen, eine Rückvergütung von 2,00 Euro für das Tagesticket zurückgekommen hätten. Damit wäre indirekt die Wirtschaft vor Ort unterstützt worden. Diese Ideen waren den elf Gegenstimmen zu wenig ausgereift genug. Sie kritisierten etwa, dass die Parkautomaten an der falschen Stelle stehen würden, an starken Parktagen keine Parkplatzgarantie möglich wäre und die Geldbußen von ausländischen Kraftfahrzeugen nicht eingehoben werden könnten. Gebühren für ein Naherholungsgebiet zahlen zu müssen, halten sie für unzumutbar.

Schilifterhalt mit Schwarmfinanzierung

Als es im weiteren Verlauf der Sitzung wieder um das Tätigen von Investitionen ging, waren alle wieder mit an Bord. So wurden insgesamt 170.000 Euro für die Instandhaltung der Schleppliftanlage und ein Förderband am Zwergberg zugestimmt. Zur Finanzierung des Förderbandes hatte der Gemeindevertreter Martin Hundertpfund (ÖVP Zwischenwasser) die Idee eine Crowd Funding Kampagne zu starten. Damit sollen rund 15.000 Euro an eingenommen werden.

Peterhof neu

Großen Anklang fanden zuletzt Karlheinz und Patrick Schmid. Sie stellten ihre Ideen für den „Gasthof Peterhof Neu“ vor und fanden damit große Zustimmung bei den Gemeindevertretern. „Furx ist ein wichtiges Naherholungsgebiet für unsere Bürgerinnen und Bürger. Besonders für die ganz kleinen Zwischenwässler, die hier jedes Jahr Skifahren lernen, aber auch ältere Generationen, die das Gebiet als Ausgangpunkt für Wanderungen und Bikerouten in der Natur schätzen. Ein kleines Paradies, das es zu erhalten gilt“, erklärt Bürgermeister Tschabrun. In den kommenden Monaten wird die Projektgruppe „Vision Furx“ weiterarbeiten. Die Entscheidungen gestern waren der erste Schritt für eine hoffentlich glorreiche Zukunft der Alpe Furx.

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