Gemeinde von Post AG enttäuscht

Tschagguns. Ende Oktober wurden die Öffnungszeiten der Postfiliale in Tschagguns erheblich eingeschränkt. Nun bietet sie ihre Dienstleistungen von Montag bis Freitag nur noch von 8 bis 12 Uhr an.
Es war der Gemeinde Tschagguns nicht möglich, Einfluss auf entsprechend bürgerfreundlichere Öffnungszeiten zu nehmen. Der Tschaggunser Bürgermeister Herbert Bitschnau deponierte eine entsprechende Beschwerde bei der Post AG. Eine direkte Rückmeldung habe der Bürgermeister bisher nicht erhalten, teilte die Gemeinde auf Anfrage von “Meine Gemeinde” am 30. November mit. Laut einem Erlass des Postmarktgesetzes ist es der Österreichischen Post AG erlaubt, die Öffnungszeiten auf 20 Stunden pro Woche zu reduzieren. Die Post hat somit gemäß dem neuen Postmarktgesetz gehandelt und die Öffnungszeiten von Montag bis Freitag auf 8 bis 12 Uhr angepasst. Bitschnau kritisiert die Einschränkung der Öffnungszeiten der örtlichen Postfiliale als willkürlich: “Die Befürchtungen haben sich bewahrheitet, dass die Post AG ohne Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der Bevölkerung agiert.” Die Postverwaltung habe weder mit dem Personal gesprochen, noch mit den Gemeindeverantwortlichen. Schließlich vermiete die Gemeinde das Lokal an die Post. Die neuen Öffnungszeiten des Postamtes Tschagguns erfuhr der Bürgermeister zwei Tage vorher durch die Bedienstete der Filiale. Bitschnau: “Anscheinend ist es ein Ziel der Post AG, die funktionierenden Strukturen mutwillig zu zerstören.”
Rückblick: Anfang März 2009 erfuhr die Gemeinde Tschagguns aus den Medien, dass die örtliche Postfiliale dem Sparstift zum Opfer fallen soll. Es sei geplant, die Zweigstelle durch einen “Post.Partner” zu ersetzen. Bürgermeister Bitschnau hätte sich damals erwartet, “dass nach der jahrzehntelangen, partnerschaftlichen Beziehung zwischen der Post AG und der Gemeinde Tschagguns eine andere ‘Mitteilungskultur’ herrscht”. Der Brief habe die Gemeinde vor vollendete Tatsachen gestellt. Laut den Ausführungen der Post AG sei die Tschaggunser Postfiliale “schon seit langer Zeit nicht kostendeckend zu führen”. Im Schreiben habe man der Gemeinde versprochen, man werde keinen Tag ohne Post im Ort leben müssen. Erst wenn der neue “Post.Partner” bereit sei, werde das Postamt geschlossen.
Im “Gmesblättli”, das im Frühjahr 2009 erschienen war, bedauerte der Bürgermeister: “Nicht ein einziges Mal trat die Post AG in den vergangenen Jahren an die Gemeinde heran, um das Gespräch über die angeblich defizitäre Poststelle in Tschagguns zu suchen.”
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