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Gelebte Inklusion in Kulturbühne AMBACH

Lebensfreude pur war bei der Premiere von Tanzhaus Hohenems zu spüren
Lebensfreude pur war bei der Premiere von Tanzhaus Hohenems zu spüren ©Veronika Hotz
Götzis/Hohenems. (ver) Unter dem Motto „Alles bleibt anders“ präsentierte das Tanzhaus Hohenems das vierte Programm in der ausverkauften Götzner Kulturbühne.
Alles bleibt anders

Gemeinsam mit der Band „Schellinski“ präsentierten die Tänzerinnen und Tänzer mit und ohne Behinderungen dem Publikum eine perfekte Mischung aus Tanz und Musik. Nach einer mehr als einjährigen Probezeit boten die Tänzerinnen und Tänzer eine vielfältige, bunte und fröhliche Tanzaufführung.

Im ersten Teil des Abends stellten die Mitglieder des Tanzhauses Hohenems ihr gesamtes tänzerisches Repertoire unter Beweis. Von langsamen, berührenden Soloauftritten bis hin zu wilden, pulsierenden Gruppenszenen war alles mit dabei. Jedes Stück wurde zudem von kurzen Filmsequenzen eingeleitet, welche die Tänzerinnen und Tänzer in den vergangenen Monaten gedreht haben.

Harmonisches Zusammenspiel mit „Schellinski“

Den zweiten Teil des Abends gestaltete das Tanzhaus Hohenems gemeinsam mit „Schellinski“. Die bekannte Mundart-Band spielte Hits wie „Zauberer“, „Jet Set“ und „Uma Kumma“, während die Tänzerinnen und Tänzer die Lieder mit besonderen Choreographien interpretierten. Tanz zu Mundart-Hits – das war neu für „Schellinski“, doch die Zusammenarbeit verlief sehr gut. Gitarrist Walter Schuler gefällt die Ehrlichkeit der Tänzerinnen und Tänzer: „Wenn ihnen etwas nicht passt, zeigen sie es. Sie sind so authentisch.“ „Mich hat beeindruckt, wie relaxt die beiden Tanzhaus-Leiterinnen Britta Hafner und Liba Selner an die Sache herangingen“, sagt Band-Leader Bernie Weber. Auch das Premieren-Publikum in Götzis war restlos begeistert. Am Ende der Vorstellung gab es sowohl für das Tanzhaus Hohenems als auch für „Schellinski“ stehende Ovationen.

Wissenswertes zum Tanzhaus Hohenems:

Zweimal im Monat treffen sich Menschen mit Behinderungen der Lebenshilfe Vorarlberg mit Jugendlichen der Turnerschaft Hohenems, um beim gemeinsamen Tanzen ihre Freude an der Bewegung auszuleben. Beim integrativen Projekt “Tanzhaus” stehen die Kommunikation und das soziale Lernen zwischen Menschen im Mittelpunkt.

Britta Hafner von der Turnerschaft Hohenems und Liba Selner von der Lebenshilfe Vorarlberg haben im Herbst 2007 das Projekt ins Leben gerufen. Unterstützt werden die beiden Vereine zudem von der Stadt Hohenems, der Raiffeisenbank Hohenems und dem ASVÖ (Allgemeiner Sportverband) Vorarlberg.

Die Idee für das integrative Tanzprojekt entstand im März 2007 aufgrund der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen der Turnerschaft Hohenems und der Tanzgruppe der Lebenshilfe für die öffentliche Tanzvorführung anlässlich der Präsentation des Buches “Das Leben ist schön” von Simone Fürnschuß-Hofer. Schon damals hatten die Menschen mit Behinderungen und die Jugendlichen sehr viel Spaß am gemeinsamen Tanzen und alle wollten die Zusammenarbeit unbedingt weiterführen.

Das Tanzhaus steht für die Freude an der gemeinsamen Bewegung

Zwei Tanzhaus-Gruppen (á ca. 20 Personen) treffen sich nun alle zwei Wochen, um gemeinsam unterschiedlichste Tänze zu gestalten. Die TeilnehmerInnen erarbeiten selbst Tanzstücke und Choreographien, die in regelmäßigen Abständen öffentlich vorgeführt werden. Die Kostüme stammen von der Damenbekleidungsmacherin Angelika Bertel.

Dabei kommt die große Lebensfreude der Menschen mit Behinderungen zum Ausdruck. Auch den Jugendlichen der Turnerschaft Hohenems macht die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen großen Spaß und sie profitieren von den gemeinsamen Abenden. “Es ist sehr lustig und man erlebt jedes Mal etwas Neues. Nach dem Training sind wir alle immer total gut drauf”, sagen die jungen Damen.

 

Factbox:

Inklusion – (lateinisch Enthaltensein) bedeutet, dass alle Menschen mit und ohne Behinderungen selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen dürfen.

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