In Hard sorgen derzeit umstrittene Baumpflegemaßnahmen des Bauhofs für Wirbel. In der parkähnlichen Anlage am Hafen, wo auch die Hohentwiel anlegt und Spaziergänger das Seeufer genießen, wurden die Birken "geköpft": Sie wurden in fünf Meter Höhe abgeschnitten. "Was soll das?", fragen sich die Bürger und Verantwortlichen der Gemeinde. Die Sachbearbeiter im Rathaus und die externen Berater der Gemeinde fühlen sich vor den Kopf gestoßen.
"Totalschaden"
Der Platz ist ein Hochwasserschutzdamm und wurde professionell gestaltet, wie Umweltausschuss-Obmann Walter Fitz erklärt. 2003 habe man die Birken gepflanzt. Anrainer und Gemeinde hätten sich darauf geeinigt, die Bäume so zu belassen. Man habe Jahre später befunden, dass die Bepflanzung so gut sei und auch so bleiben solle. Auch der Bauhof habe das zugehörige Protokoll des Umweltausschusses erhalten.
"Jetzt dreieinhalb Jahre später aus heiterem Himmel hat man hier diese Maßnahme gesetzt", meint Fitz. Für ihn ist der Rückschnitt ein "Totalschaden" in Höhe von mehreren Zehntausend Euro. Der radikale Rückschnitt sieht nicht nur komisch aus, auch die Lebensdauer der Bäume wird dadurch verkürzt.
Bauhof handelte eigenmächtig
Ein Baum brauche viele Jahre um groß zu werden, erklärt die Grüne Gemeinderätin Eva Hammerer. Die Birken seien durch den Rückschnitt ruiniert. "Es sieht aus wie ein bizarres Kunstwerk", meint Hammerer. Auch, dass der Bauhof eigenmächtig ohne Auftrag aus dem Rathaus vorgegangen sei, gehe überhaupt nicht. "Das wird sicher Konsequenzen haben", gibt sie zu verstehen. "Das möchte ich nicht, dass das nochmal passiert, denn es ist leider nicht das erste Mal." Es sei ein gewaltiger optischer, aber auch ein riesengroßer finanzieller Schaden entstanden. "Wir sind in einer sehr schwierigen finanziellen Situation", verdeutlicht die Gemeinderätin. Die Kosten für eine Neubepflanzung seien enorm, nicht zu sprechen von der Zeit, die es brauche, bis der Platz wieder vorzeigbar sei.
Verantwortliche ins Rathaus zitiert
Auch Bürgermeister Martin Staudinger war nicht über die Maßnahme informiert. "Ich habe dann das Ergebnis gesehen und ich glaube, in der Beurteilung des Ergebnisses sind wir uns alle einig", erklärt er gegenüber VOL.AT. Die dafür verantwortlichen Mitarbeiter seien ins Rathaus zitiert und darauf hingewiesen worden, das so etwas nicht gehe. "Wenn etwas gemacht wird, das über normale Baumpflegemaßnahmen hinausgeht, dann ist das mit dem Umweltausschuss abzustimmen", gibt Staudinger zu verstehen. Etwas Gröberes - damit meint das Gemeindeoberhaupt Arbeiten im Stammbereich oder gar das Fällen mehrerer Bäume. Es gebe im Rathaus eine dafür zuständige Abteilung und auch den Umweltausschuss, beide müssten miteinbezogen werden. Man habe die Mitarbeiter nochmals klar angewiesen, damit so etwas nicht mehr passieren könne.
(VOL.AT)
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