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Geheimnisvolle Stollen: Spurensuche in Dornbirn-Haslach

Strobel/VOL.AT
Strobel/VOL.AT
In Dornbirn-Haslach verbirgt sich ein geheimnisvoller Stollen – ein stilles Zeugnis einer längst vergessenen Geschichte, tief verborgen im Wald. VOL.AT war mit Experten vor Ort auf Spurensuche.

Was verbirgt sich in diesem geheimnisvollen Stollen, den kaum jemand kennt?
Tief im Wald von Dornbirn-Haslach liegt ein Ort, der Fragen aufwirft – und längst vergessene Geschichten erzählt. VOL.AT war mit Experten vor Ort.

In Vergessenheit geraten

Tief in den Wäldern von Dornbirn-Haslach liegt das Claudius-Revier – ein ehemaliges Erzbergwerk, das über Jahrhunderte hinweg genutzt wurde. Heute ist es weitgehend in Vergessenheit geraten. Klaus Fessler und Gebhard Kaufmann von der Geschichtswerkstatt Dornbirn haben den verlassenen Stollen zusammen mit der VOL.AT Redaktion erkundet und geben spannende Einblicke in seine Geschichte.

Die Geschichte des Haslacher Bergbaus

Das Bergwerk war insgesamt drei Mal in Betrieb, doch stets unter schwierigen Bedingungen. „Das Erz war schwefelhaltig und hatte nur einen Eisengehalt von rund neun Prozent“, erklärt Fessler. Die hohen Kosten für Holz und Arbeitskräfte machten den Abbau unrentabel. Bereits 1811 wurde der Betrieb endgültig eingestellt.

Nebst des Claudius Reviers, gab es rund um Dornbirn-Haslach weitere Stollen. Diese sind allerdings verschüttet und nicht mehr zugänglich. ©Strobel/Huber/VOL.AT

Aufstieg zum Einstieg

Der Weg zum Stolleneingang führt durch dichtes Gelände und erfordert eine gewisse Anstrengung. Einen ganz offiziellen Weg gibt es nicht, man folgt dem Schlipfbach, der Paralel zu einen Trampfelpfad verläuft.

Der erst entspannt wirkende Weg, mündet nach geraumer Zeit im Dickicht auf einem schmalen Pfad, der kaum als solcher erkennbar ist. ©Strobel/VOL.AT

Oben angekommen, zeigt sich das sogenannte Mundloch – der Zugang zum Bergwerk. Wer den Stollen betritt, bekommt eine Vorstellung von den Herausforderungen, mit denen die Bergleute einst zu kämpfen hatten. „Hier wurde mit Schwarzpulver gesprengt, das Erz dann mühsam abgebaut und nach draußen transportiert“, berichtet Kaufmann. Der Stollen reicht etwa 20 Meter in die Tiefe und ist vier Meter hoch. An den Wänden sind noch immer dunkle Eisenablagerungen erkennbar, die in rostige Brauntöne übergehen.

Im Stollen herrscht absolute Dunkelheit. Die rötliche Färbung des Gesteins ist deutlich erkennbar. Hier ist VOL.AT im Gespräch mit Klaus Fessler von der Dornbirner Geschichtswerkstatt. ©Strobel/VOL.AT

Vandalismus als Problem

Während natürliche Relikte oft unberührt bleiben, haben historische Tafeln und Denkmäler häufiger mit Vandalismus zu kämpfen. „Schmierereien sind leider keine Seltenheit“, sagt Fessler. Die Geschichtswerkstatt erwog den Einsatz von Wildkameras, doch aus Datenschutzgründen wurde davon, auch von Seiten der Justiz, abgeraten.

Mitten im Wald prangt dieser Schriftzug am Felsen. ©Strobel/VOL.AT

Vergessene Spuren einer vergangenen Epoche

Das Claudius-Revier ist ein Zeugnis der industriellen Vergangenheit Dornbirns. Der Erzabbau wurde aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben, doch die Überreste sind bis heute sichtbar. Für Wanderer, die sich in das Gelände wagen, bietet sich ein Blick auf eine längst vergangene, aber nicht vergessene Geschichte. Die Geschichtswerkstatt Dornbirn spielt aktuell mit dem Gedanke, die Wege in Scguss zu bringen und Schilder anzubringen um der Öffentlichkeit die Geschichte näher zu bringen und einfach zugänglich zu machen.

Der Eingang zum Stollen. ©Strobel/VOL.AT

(VOL.AT)

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