Altach. Seit vielen Jahren wird im Bereich des Alten Rheins Kies abgebaut. Zuerst im Flussbett selbst, danach im Vorland zwischen Rheinhof und Sauwinkel. Da diese Fördermöglichkeit nun bald erschöpft ist, will man in Altach diese auch für die Gemeindekasse wichtige Einnahmemöglichkeit aufrechterhalten und erweitern. Konkret geht es um das Gebiet westlich des Sauwinkels Richtung Götzner Hof bzw. zwischen Rheindamm und Koblacher Kanal.
Konzept für gesamtes Gebiet
Eine erste mündliche Verhandlung seitens der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Feldkirch an Ort und Stelle hat bereits Mitte November 2018 stattgefunden. Im Vorfeld der Verhandlung regte sich aber bereits Widerstand gegen die geplante Kiesentnahme. Spontan wurde eine Bürgerinitiative zur Erhaltung der Naherholungsgebiete am Alten Rhein gegründet und binnen kürzester Zeit wurden 190 Unterschriften gegen das geplante Projekt gesammelt. Proponenten der Initiative sind Günter Schuler, Bernd Brändle, Walter Sandholzer und Bernhard Weber.
Letzterer fasst die Einwände gegenüber der VN-Heimat zusammen: „Uns geht es um nachhaltige Konzepte in allen Fragen, vorrangig um solche in Sachen Verkehr und Naturschutz.“ So fordert man angesichts von geplanten 35 Jahren Betrieb der Kiesförderung, dass der damit verbundene Verkehr nicht nur durch das Altacher Ortsgebiet laufen darf, auch weil „die Kiesmenge im Unterschied zur bestehenden Förderung um das Doppelte steigen soll“, so Weber. Es brauche dafür eine direkte Anbindung an die Autobahn, die Anwohner von Konstanzerstraße, Ober- und Unterhub hätten genug gelitten. Zudem fordert man ein Entwicklungskonzept für das gesamte Gebiet rund um den Alten Rhein und das Erholungszentrum Rheinauen, auch in Zusammenhang mit dem geplanten Großprojekt Rhesi.
Kompromissbereitschaft ist da
Besonders sauer stößt den Bürgern die mangelhafte Kommunikation seitens des Altacher Bürgermeisters Gottfried Brändle auf. Weder habe es eine Bürgerinfo gegeben, noch sei das Thema von der Altacher Gemeindevertretung bzw. vom Vorstand beschlossen worden. Laut Weber handle Bürgermeister Brändle hier in alleiniger Verantwortung. Schließlich müsse auch bei der Renaturierung des Gebiets eine Strategie her, beim bisherigen Fördergebiet sei einiges falsch gelaufen.
Seitens der Initiative zeigt man sich kompromissbereit: „Uns ist klar, dass es hier um viel Geld für die Gemeinde geht und auch der Rohstoff Kies ein sehr begehrter ist“, so Weber. Zuerst brauche es aber die dafür nötigen Rahmenbedingungen. Beantragt habe man eine Parteistellung im laufenden Verfahren. Dabei gibt es eine rund 40 Seiten starke Verhandlungsschrift. Die Einwände und Bedenken der beteiligten Behörden werden derzeit geprüft und ausgewertet. Weber erhofft sich auf jeden Fall ein offenes Ohr für die Initiative und die Bürger: „Wir sind nicht grundsätzlich gegen einen Kiesabbau, die Planung dafür muss aber das langfristige Wohl der Altacher in den Vordergrund stellen.“
CEG
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