So sehr, dass sogar eine Sammelklage gegen die ATP eingeleitet wurde. Ich habe das auch unterschrieben, sagte Knowle nach seinem Doppelsieg an der Seite von Jürgen Melzer in Pörtschach. Es wird jetzt mal getestet. Was in Zukunft passiert, werden wir sehen, so der 31-jährige Vorarlberger. Bei einigen Turnieren gibt es bei 5:5 ein Tiebreak, bei manchen schon bei 4:4. Letztere Variante wird übrigens bei der BA-CA-Trophy (8. bis 16. Oktober) angewandt. Ich halte diese Verschlankung der Doppelbewerbe für attraktiv. Das Doppel hat ohnehin ein bisschen ein Stiefmütterchen-Dasein gehabt, sagte Turnierdirektor Peter Feigl gegenüber der APA.
Neben der Verkürzung der Sätze wird auch massiv in die Zählweise der Games eingegriffen. Bei der no-ad-Regel (für no advantage, also kein Vorteil) wird maximal bis zum Einstand gespielt. Dann darf das rückschlagende Team entscheiden, welcher der beiden Spieler returniert. Dieser sudden-death-Punkt entscheidet dann über das Aufschlaggewinn oder Break.
Mit möglichen Änderungen in der Zählweise könnten die Top-Spieler wohl noch leben. Nicht aber mit dem Plan der ATP, ab 2008 nur noch Spieler für das Doppel zuzulassen, die sich für den Einzelbewerb qualifiziert haben. Denn dies ist schlichtweg eine Art Arbeitsverbot: Für jene Spieler, die dem Single Ade gesagt haben.
Knowle, der ja im Einzel nur noch sporadisch spielt und schon auf Platz 574 zurückgefallen ist, will mit seinen 31 Jahren noch einige Zeit auf der Tour weitermachen – im Doppel. Wenn ich fit bin und Spaß dran habe, dann kann ich mir schon vorstellen, noch fünf Jahre zu spielen. Aber wenn das 2008 wirklich kommt… Auch der nicht direkt betroffene Jürgen Melzer ist dagegen. Ich habe es zwar nicht unterschrieben, weil es mich ja nicht so betrifft, aber ich halte es für Schwachsinn.
Der Doppel-Wimbledonfinalist 2004, der heuer mit Jürgen Melzer das Halbfinale der Australian und das Viertelfinale der French Open erreicht hat, spielt in den kommenden Wochen in Metz, Wien und St. Petersburg wieder mit Melzer. Auch 2006 will er hauptsächlich mit seinem Daviscup-Kollegen weitermachen.
Der Vorarlberger hat übrigens seine ohnehin schon etwas unorthodoxe Aufschlagbewegung vor den US Open geändert: Er schwingt mit dem linken Schlagarm nicht mehr von unten durch, sondern hält den Schläger schon beim Aufwurf in Schulterhöhe. Der Grund: Er möchte andere Fehlerquellen in der Ausholbewegung ausmerzen und den Aufwurf verbessern. Wenn jetzt etwas nicht klappt, dann war zu 90 Prozent der Aufwurf schlecht. Eine vermeintliche Reduzierung der Aufschlag-Geschwindigkeit habe dies aber nicht zu Folge. Im Gegenteil. Ich serviere sogar etwas schneller.
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