Gedenkgottesdienst für Pater Joseph Neuner SJ

Pater Neuner SJ lebte in Pune/Indien und wurde 101 Jahre alt. Bekannt wurde der Jesuitenpater unter anderem als Seelsorger von Mutter Theresa und gilt als Schlüsselgestalt des Zweiten Vaticanums. Er starb am Fest des heiligen Franz Xaver, des Schutzpatrons Indiens.
Bischof Elmar Fischer wird in Konzelebration mit den Jesuiten aus Innsbruck und Jesuitenpater Dr. Alex Blöchlinger der Persönlichkeit Pater Joseph Neuners SJ gedenken. Die Predigt hält Pater Georg Fischer SJ, Professor für Altes Testament an der Theologischen Fakultät Innsbruck.
19. Dezember
19 Uhr
Dom St. Nikolaus in Feldkirch
Pater Bernd Hagenkord schrieb in seinem Nachruf:
Brückenbauer ist der Titel, mit dem Pater Neuner zeit seines Lebens ausgezeichnet wurde. 1938 ging der Jesuit als Missionar nach Indien. Kurz darauf brach der Zweite Weltkrieg aus. Neuner wurde interniert, nutzte aber die Zeit, Sanskrit zu lernen, die Bhagavadgita und die Upanishaden und andere geistliche und philosophische Werke Indiens zu lesen. Auf Basis dieses Wissensreichtums vermittelte er später als Theologe und Seelsorger zwischen der europäischen und indischen Kultur. Gleichermaßen zu Hause in beiden Welten prägte er die Theologie in beide Richtungen.
Seine Biographie erzählt von einem eindrucksvollen Leben: nach der Internierung und dem Studium in Indien setzte er dieses in Rom an der Universität Gregoriana fort und machte sich als schnell als Theologe einen Namen, etwa als Mitherausgeber der Schriftensammlung Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung. Neuner veröffentlichte die Edition kirchlicher Lehrentscheidungen und Konzilstexte in den vierziger Jahren gemeinsam mit seinem Ordensbruder Lothar Roos. Noch heute ist der so genannte Neuner Roos für Theologiestudenten Standardlektüre.
Während des Zweiten Vatikanischen Konzils war Neuner als theologischer Berater des Bischofs von Pune tätig, er arbeitete in den Kommissionen für Mission, für die Priesterausbildung und die nicht-christlichen Religionen. Vor allem in dieser Kommission brachte er seine positive Sicht und seine Kenntnis der indischen Religionen in die Diskussionen ein. Das Ergebnis war die Erklärung Nostra Aetate, das erste Dokument eines Konzils über nicht-christliche Religionen. Seine Mitbrüder in Indien erzählen gerne davon, dass er danach wie ein Apostel daran gearbeitet habe, den verändernden Geist des Konzils auch in Indien fruchtbar zu machen. Über 30 Jahre lehrte er an der Universität Jnana-Deepa Vidyapeeth und wird als einer der großen geistlichen Väter der indischen Theologie verehrt.
Seine seelsorgerische Tätigkeit brachte ihn in Kontakt mit Mutter Theresa von Kalkutta, die ihn sehr schätzte. Nach ihrem Tod war er aktiv an ihrer Seligsprechung beteiligt. Bis zuletzt war er geistig hellwach und ein gesuchter geistlicher und theologischer Ratgeber.
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