Als Österreicher habe man die epigenetische Verantwortung, gegen jede Form des Antisemitismus aufzutreten und einen braunen Bodensatz, den es immer in einer Gesellschaft gebe, nicht aufkommen zu lassen. Jede Partei trage hier Verantwortung, mit der eigenen Geschichte und der Österreichs im Reinen zu sein, sagte Sobotka. Das Gespräch mit dem Nationalratspräsidenten führte die Falter-Journalistin Barbara Tóth gemeinsam mit dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, im Sadttempel.
“Importierter Antisemitismus”
Als ein wesentliches Problem sieht der Nationalratspräsident vor allem den importierten Antisemitismus. “Wir müssen uns ganz wesentlich mit einer neuen Form des Antisemitismus auseinandersetzen, der ein importierter Antisemitismus ist und der sehr stark aus der Migrationsbewegung kommt”, unterstrich Sobotka vor allem die Herausforderungen im Bereich der Integration. Dabei gehe es darum, jene Menschen, bei denen Antisemitismus auf der Tagesordnung stehe und der Kampf gegen das Judentum fast ein nationales Epos sei, mit den Grundpfeilern unserer Gesellschaftsordnung in Kontakt zu bringen, wenn sie zu uns kommen. Für Sobotka stellt sich weniger die Frage, ob der Islam zu Österreich gehört, sondern vielmehr, ob sich die in Österreich lebenden Muslime zu Österreich bekennen und ein entsprechendes Commitment abgeben. Diese seien herzlich willkommen, so Sobotka, der sich für ein klares Bekenntnis zu einem laizistischen Staat aussprach.
Das Interview fand im Vorfeld des Gedenkens an die Befreiung von Mauthausen am 5. Mai 1945 statt. Man wolle nunmehr einen Brückenschlag von der Generation der Zeitzeugen zur Generation der Jugend schlagen, kündigte der Nationalratspräsident an: “Das ist die Aufgabe, die wir jetzt haben”.
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