Galápagos-Schildkröte Gramma mit 141 Jahren gestorben
Die Galápagos-Riesenschildkröte Gramma wurde etwa 141 Jahre alt und galt als eine der ältesten ihrer Art, die je in menschlicher Obhut lebte. Am 20. November musste sie aufgrund altersbedingter Gesundheitsprobleme eingeschläfert werden.
Ein langes Leben im Zeichen der Geschichte
Gramma hat mehr erlebt als die meisten Menschen: zwei Weltkriege, 20 US-Präsidenten, den Fall der Berliner Mauer und die erste Mondlandung. Geboren wurde sie vermutlich in den 1880er-Jahren auf den Galápagos-Inseln. In den späten 1920er-Jahren kam sie als Teil der ersten Galápagos-Schildkröten-Gruppe vom Bronx Zoo nach San Diego. Dort wurde sie rasch zu einer festen Institution – liebevoll von den Tierpflegern "Königin des Zoos" genannt.
Die letzten Jahre: würdevoller Abschied
In den vergangenen Monaten verschlechterte sich Grammas Gesundheitszustand zusehends. Laut dem Zoo litt sie unter schweren, altersbedingten Knochenerkrankungen. Schließlich entschieden sich die Verantwortlichen schweren Herzens für eine Einschläferung. "Sie war eine stille, würdevolle Präsenz – und für viele Besucher eine stille Erinnerung daran, wie alt die Welt wirklich ist", hieß es in einem Statement des Zoos.
Rekorde und Artenschutz
In freier Wildbahn erreichen Galápagos-Riesenschildkröten oft ein Alter von über 100 Jahren. In menschlicher Obhut können sie deutlich älter werden. Der derzeitige Altersrekord in Gefangenschaft liegt bei Harriet, die 175 Jahre alt wurde und im Australia Zoo lebte. Den weltweiten Altersrekord hält aktuell Jonathan – ein Artgenosse, der auf der Insel St. Helena lebt und dort geschätzte 192 Jahre zählt.
Galápagos-Riesenschildkröten gehören zu den ältesten Lebewesen der Erde – und zu den gefährdeten. Von den 15 bekannten Unterarten gelten drei bereits als ausgestorben. Der Rest ist laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) bedroht oder stark gefährdet. Doch es gibt Hoffnung: Dank jahrzehntelanger Erhaltungszuchtprogramme wurden seit 1965 mehr als 10.000 Jungtiere erfolgreich in die Wildnis zurückgeführt.
Neue Hoffnung auf Nachwuchs
Auch in Zoos sorgen die langlebigen Tiere für Überraschungen. Im April 2025 schlüpften im Philadelphia Zoo vier Schildkrötenbabys – ihre Eltern waren über 100 Jahre alt und wurden erstmals Eltern. Ein weiteres Kuriosum: Im Juni dieses Jahres wurde das 135 Jahre alte Männchen Goliath im Zoo von Miami erstmals Vater. Ein Zeichen dafür, dass auch nach mehr als einem Jahrhundert neues Leben möglich ist.
Gramma hinterlässt nicht nur eine Lücke im Zoo von San Diego, sondern auch ein stilles Vermächtnis für den Artenschutz – und die Erinnerung daran, dass Geduld und Langlebigkeit in der Natur ihre eigene Majestät haben.
(VOL.AT)
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