Gabi Fleisch beflügelt den Reichshofsaal

Am Donnerstagabend begegnete der Zuschauer im Reichshofsaal einer Kabarettistin, die ganz allein, nur mit sich selbst, in ihrem schwarzen Kleid und den knallroten Schuhen, eine ganze Bühne ausfüllte. Es hätte keiner weiteren Dekoration bedurft, den Gabi, die beileibe nicht auf den Mund gefallen ist, hatte von der ersten Minute an alles fest im Griff. Man braucht schon gut trainierte Lachmuskeln, um den urkomischen Angriffen der Stand-up Queen standhalten zu können.

Der Alltag und ich

Es ist von Haus aus nicht einfach, den Tücken des Alltags zu begegnen. Nimmt man es mit Humor, so lautet das Rezept von Gabi Fleisch, dann ist alles viel leichter zu ertragen. Dem Publikum im Reichshofsaal warf die Entertainerin die Episoden ihres ganz normalen Lebens um die Ohren, nicht ohne vor Selbstironie zu triefen und sich selbst ordentlich auf die Schippe zu nehmen. Das Thema Vergesslichkeit spielte eine nicht unbedeutende Rolle an diesem Kabarett-Abend und da Gabis Gedächtnis auch manchmal streikt, wird es wohl demnächst eine Fortsetzung von Arno Geigers Buch „Der alte König in seinem Exil” geben. Die Königin der Lachsalven, die Dame im kleinen Schwarzen, die es mit der Problematik des Lebens nicht gar so ernst nimmt, die Frau mit dem goldenen Humor, tut eigentlich nichts anderes, als ihrem Publikum einen Spiegel vorzuhalten. Was Gabi Fleisch in ihrem abendfüllenden Programm den Zuhörern erzählt, trifft den berühmten Nagel auf den Kopf. Schlagfertig und mit urigem Götzner Dialekt warf Gabi ihren Fans die Wahrheit des Lebens in den Saal und bekam tosenden Applaus zurück.