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Fußball: Altach in Gent ohne "volle Hosen" - Nach 1:1 weiter Underdog

Siebente ungeschlagene Partie in Folge "moralisch wichtig".
Siebente ungeschlagene Partie in Folge "moralisch wichtig". ©GEPA
Siebentes Pflichtspiel ohne Niederlage, ein 1:1 gegen den belgischen Topclub Gent: Für den SCR Altach läuft die neue Saison auch nach dem Auftritt im Hinspiel der dritten Europa-League-Qualifikationsrunde weiter nach Maß. Die Aufstiegshoffnungen der Vorarlberger sind vor allem dank des Auswärtstores gestiegen. Ein 0:0 würde am Donnerstag (20.30) in Innsbruck für den Play-off-Einzug reichen.

“Das Auswärtstor hilft uns hoffentlich weiter, und moralisch war es vor allem wichtig, dass wir auch hier ungeschlagen geblieben sind”, sagte Altach-Trainer Klaus Schmidt. Nach fünf Europacup-Partien, einer im ÖFB-Cup sowie in der Liga ist der Neo-Coach weiter ohne Niederlage. “Wir haben in keinster Weise die Hosen voll gehabt, wollten unbedingt punkten”, freute sich Schmidt. Grundlegendes an der Ausgangsposition hat sich für ihn aber nicht verändert. “Wir sind nach wie vor die Underdogs”, erläuterte der 49-Jährige.

Aluminium rettete

Das wurde auch in Genk deutlich. Die Belgier zeigten enorme Qualität in der Offensive, allerdings ohne jegliche Effizienz. Gleich dreimal rettete das Aluminiumgehäuse für die Vorarlberger, das letzte Mal bei einem Freistoß an die Innenstange des starken Mamadou Sylla in der Nachspielzeit nach unnötigem Sakic-Foul. “Es war klar, dass ein Europacupspiel auf dem Niveau kein Nachmittagsspaziergang wird. Am Ende des Tages sind wir glücklich mit dem Punkt aus dem Spiel gegangen”, gab Schmidt zu.

2:0 lag in der Luft

Seiner Truppe gelang nach einer Standardsituation die frühe Führung. Nach Dobras-Ausführung und Piesinger-Stangenschuss schloss Louis Ngwat-Mahop per Kopf ab (5.). Das 2:0 lag daraufhin in der Luft. Schnell übernahmen aber die Hausherren das Kommando, kamen immer wieder über links, wo es nach dem Ausfall von Andreas Lienhart und der Einwechslung von Emanuel Sakic (13.) große Probleme für Altach gab. “Wir haben Probleme gehabt, sind sukzessive unter Druck gekommen”, wusste auch Schmidt.

Kabinenpredigt verfehlte Wirkung nicht

Seine Kabinenpredigt verfehlte ihre Wirkung nicht, die Altacher waren nach der Pause defensiv viel besser organisiert. “Wir haben dann nicht mehr versucht, gleich den ersten Ball in die Tiefe zu spielen, hatten dadurch ein wenig mehr Ballbesitz und der Druck auf unsere Abwehr hat sich ein wenig verringert”, analysierte der Steirer.

Zitterpartie in der Schlussphase

Nach vorne setzte sein Team Nadelstiche, offenbarte die Anfälligkeit in Gents Hintermannschaft. Vor allem die vergebene Topchance von Nicolas Ngamaleu (76.) war bitter, fiel doch im Gegenzug das 1:1 durch Kalifa Coulibaly. In der Schlussphase war es für Altach noch eine Zitterpartie. “Da haben wir keine Substanz mehr gehabt, uns seriös zu wehren”, sagte Schmidt.

Ein weiterer Gegentreffer blieb aus, die Hoffnung auf ein viertes Europacup-Abenteuer ist damit da. “Wir werden uns so teuer wie möglich verkaufen, und vielleicht gelingt uns ja wirklich die Sensation”, verlautete Schmidt. Auch seine Kicker haben Lunte gerochen. “Wir wollten uns eine gute Ausgangslage schaffen, das haben wir gegen einen sehr spielstarken und körperlich guten Gegner geschafft. Wir gehen guter Dinge in die nächste Partie”, sagte Kapitän Philipp Netzer.

“Uns hat das Glück gefehlt”

Gents Trainer trauerte den vergebenen Chancen nach. “Wir hätten viel mehr Tore schießen müssen. Uns hat auch das nötige Glück gefehlt, Altachs Tormann hat ausgezeichnete Arbeit geleistet”, analysierte Hein Vanhaezebrouch. Die Aufgabe habe man sich selbst erschwert. “Die Chancen auf den Aufstieg sind sicher nicht gestiegen, es wird nicht einfach in Innsbruck”, betonte der 53-Jährige.

Sein Team startet am Sonntag bei St. Truiden in die Liga. Die Altacher haben am selben Tag ihre zweite Saisonpartie beim FC Admira vor sich. Da wollen sie den positiven Trend nach dem Auftakt-3:0 gegen die Austria fortsetzen. Zwecks perfekter Vorbereitung reisten sie am Freitag direkt von Belgien nach Wien. “Wir haben von der Organisation alles unternommen für eine Top-Vorbereitung”, sagte Schmidt.

Die wird allerdings durch die Ausfälle von Ngwat-Mahop und Lienhart getrübt. Beide schieden mit “muskulären Problemen” aus, eine genaue Diagnose stand aus.

(APA/Red.)

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