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Fußach: Markt, Fasching und Politik

Der beliebte Fußacher Herbstmarkt am 26. Oktober könnte Geschichte sein.
Der beliebte Fußacher Herbstmarkt am 26. Oktober könnte Geschichte sein. ©A. J. Kopf
Herbstmarkt Fußach vor dem Aus?

In Fußach werden Markttreiben, Faschingstreiben und Gemeindepolitik derzeit eng miteinander verwoben. Es geht um den Herbstmarkt, der während der vergangenen elf Jahre jeweils am 26. Oktober durchgeführt worden war.

 

Dem beliebten Fußacher Herbstmarkt droht das Aus. Das meldet zumindest Thomas Bösch, Obmann der Fußacher Faschingszunft. Sie hat am 26. Oktober 2011 den Markt erstmals durchgeführt, der zuvor zehn Jahre lang von der Wirtschaftsinitiative Fußach (WIF) abgehalten worden war. Die Faschingszunft will bald entscheiden, ob sie den Markt dennoch durchführt.

„Grund ist nicht, dass die Fußacher Faschingszunft den Markt nicht mehr machen würde, sondern, dass die seit 11 Jahren gewährte Förderung für den Herbstmarkt fast um die Hälfte gekürzt wurde.“ Das heißt es in einer Aussendung von Thomas Bösch. Im Vorjahr unterstützte die Gemeinde den Markt mit 4.000 Euro, heuer sollen es nur noch 2.500 Euro sein.

Früher sechs Märkte pro Jahr

Die WIF hatte in den zehn Jahren davor jeweils insgesamt 9.000 Euro Förderung erhalten, allerdings für insgesamt sechs Märkte pro Jahr. Der Betrag wurde stets für die Bewerbung der sechs Märkte zwischen Mai und Oktober ausgegeben, so WIF-Obmann Werner Egger.

Werner Egger ist zusätzlich Fußacher Vizebürgermeister und Mitglied der Freien Wähler Gemeinschaft Fußach (FWG) von Bürgermeister LAbg. Ernst Blum (FPÖ). Zunftobmann Thomas Bösch hingegen leitet die Oppositions-Fraktion „Für Fußach“. Darin sieht Bösch auch das Hauptproblem in der Subventionsfrage: „Es war mir schon klar, dass jetzt, wo nicht mehr die FWG-nahe WIF den Markt veranstaltet, das Geld nicht mehr so leicht fließen wird. Für uns ist die Situation umso schwieriger, als wir im Gegensatz zur WIF einen Vereinsbetrieb mit Zunft und Garde finanzieren müssen. Für uns genügt es also nicht, mit einer schwarzen Null auszusteigen.“

Klare Zahlen gefragt

Mit Parteipolitik habe das nichts zu tun, unterstreicht Vizebürgermeister Werner Egger. „Die Faschingszunft soll ihr Budget offenlegen und klar sagen, wofür eine Subvention benötigt wird. Ein sauberes Ansuchen mit Kostenaufstellung war für die WIF jeweils selbstverständlich. Von der Faschingszunft gibt es dazu keine konkreten Zahlen.“ Die 4.000 Euro Förderung im Vorjahr sei eine Starthilfe gewesen, keineswegs eine Dauerzusage.

Der Herbstmarkt sei wichtig, aber: „Bisher wurden Musik, Rettungsdienste, WC-Wagen, Marktstände usw. stets durch die WIF als Marktveranstalter finanziert. Die Faschingszunft will jetzt das Geld dafür von der Gemeinde.“

 Entscheidung steht bevor

Noch ist die Entscheidung über den Herbstmarkt 2012 nicht gefallen. Thomas Bösch: „Das müssen wir uns gut überlegen. Wenn für den Verein nichts übrig bleibt, können wir uns die Arbeit nicht antun. Die anderen Vereine, die beim Markt bewirten, haben ihre Einnahmen, die ich jedem gönne. Wenn uns nur die Arbeit bleibt, werden wir wohl verzichten.“ Die Entscheidung dürfte innerhalb der beiden kommenden Wochen fallen, so der Fußacher Zunftobmann und Gemeindevertreter.

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