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Fürstenklub gegen Milliardärsklub

Mit AS Monaco und Chelsea treffen am Dienstag im Halbfinale der Champions League zwei Teams aufeinander, die ihren Logenplatz auf der europäischen Fußball-Bühne finanzstarken Gönnern zu verdanken haben.

Der ohnehin von Steuergeschenken profitierende AS Monaco erhielt im vergangenen Jahr die Lizenz nur, weil die Fürstenfamilie dem mit 80 Millionen Euro in Schieflage geratenen Klub noch einmal unter die Arme griff. Gar 400 Millionen Euro betrug die Finanzspritze, die Russlands Öl-Milliardär Roman Abramowitsch binnen eines Jahres in sein neues Hobby Chelsea gesteckt hat.

Die sportliche Rendite kann sich spätestens seit den Viertelfinal-Erfolgen vor zwei Wochen sehen lassen. Die zusammengekaufte Chelsea-Elf beglückte Abramowitsch mit einem historischen 2:1-Erfolg beim Londoner Stadtivalen Arsenal. Und die Monegassen trieben beim denkwürdigen 3:1 über Real Madrid dem schwer kranken Fürst Rainier und seinem Sohn Prinz Albert in ihrer Loge Tränen der Rührung in die Augen. Sympathiewerte kann der siebenfache Meister bei den Franzosen mit derartigen Auftritten aber trotzdem nicht gewinnen. Der Tabellenzweite ist außerhalb seiner Oase an der Cote d’Azur nicht besonders beliebt. Die nationale Konkurrenz spricht gar von Wettbewerbsverzerrung, weil ausländische Stars in Monaco keine Steuern bezahlen müssen.

Dabei ist der Verein eine feste Größe auf der europäischen Fußball-Bühne. Bereits zum sechsten Mal seit 1990 steht Monaco im Halbfinale eines europäischen Klub-Wettbewerbes – gewonnen aber haben die Trophäe immer andere. Das will nun Trainer Didier Deschamps ändern und mit einem Finalsieg am 26. Mai in der Arena AufSchalke den größten Erfolg seiner noch jungen Trainer-Laufbahn feiern. „Chelsea ist eine mindestens genauso schwierige Aufgabe wie Real”, meinte der 35-Jährige, früher als Spieler für Chelsea aktiv.

Bei Chelsea, Zweiter in der Premier League, offenbarte die Generalprobe (0:0 gegen Everton) Probleme im Angriff. Doch die Londoner, bei denen Marcel Desailly nach abgelaufener Sperre ins Team zurückkehrt, dafür aber Damian Duff ausfällt, fühlen sich auswärts ohnehin wohler als an der heimischen Stamford Bridge. Alle Auswärtsspiele haben die „Blues” in der laufenden Champions-League-Saison gewonnen. „Monaco ist eine starke Mannschaft mit gefährlichen Stürmern”, zeigte Chelsea-Coach Claudio Ranieri vor dem ersten Aufeinandertreffen beider Vereine in einem europäischen Klub-Wettbewerb Respekt vor dem Gegner.

Links zum Thema:
UEFA.com
AS Monaco
Chelsea FC

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