Für und Wider bei Golfplatz-Projekt
Bei dieser großen Expertenrunde, die sich in der Lecher Postgarage traf und über rund vierzehn Stunden im Zeitraum von zwei Tagen unter der Leitung von Elfriede Gerster vom Amt der Vorarlberger Landesregierung über die Bühne ging, handelt es sich um die erste mündliche Verhandlung in der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Das 2,9-Millionen-Projekt (die Vorarlberger Nachrichten berichteten mehrfach) wird am Arlberg überwiegend positiv beurteilt und gilt bei Hoteliers und Touristikern naturgemäß als „gewichtiger Angebotsbestandteil für den Sommertourismus“ (Bürgermeister Ludwig Muxel).
Baubescheid im Frühling?
„Ich habe ein gutes Gefühl, wir konnten alle Fragen beantworten“, zieht Clemens Walch als Betreiber nach der Verhandlung ein positives Resümee. Jetzt warte er auf das Verhandlungsprotokoll und werde dazu eine Stellungnahme abgeben, betont Walch. Sollten keine weiteren Einsprüche mehr erfolgen, so der Hotelier, „gehe ich davon aus, dass wir im Frühling den Baubescheid bekommen und im Juni den Bau starten können“. Bespielbar wäre der Golfplatz, für den rund 19 Hektar Grünfläche benötigt werden, bereits im Herbst 2013.
„Standort ist nicht optimal“
Naturschützer sehen die Sache freilich anders. Bei einer derart umfassenden Prüfung wie einer UVP brauche es am Schluss „immer eine zusammenfassende Bewertung“, sagt Naturschutzanwältin Katharina Lins als Verhandlungsteilnehmerin. „Und dabei kam eindeutig heraus, dass es nur im Bereich Tourismus Verbesserungen gibt. Im Hinblick auf Tiere und Boden sowie Landwirtschaft wird es zu Verschlechterungen kommen.“ Aus ihrer Sicht „überwiegen daher die Nachteile“, meint Katharina Lins und verwies auf den Inhalt eines sporttechnischen Gutachtens, in welchem offenbar von einem „nicht optimalen Standort“ die Rede ist. Um die geplanten Natureingriffe rechtfertigen zu können, so die Naturschutzanwältin, „müsste man überwiegende öffentliche Interessen nachweisen“.
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