Über 200 Interessierte aus der Region waren der Einladung gefolgt und erfuhren an diesem Abend Wissenswertes zur Situation der rund 100 Asylwerber, die seit Anfang August in der Tennishalle im Mösle vorübergehend untergebracht sind. Bürgermeister Christian Loacker betonte in seiner Begrüßungsrede, dass es bei der Flüchtlingssituation in der Region vor allem um persönliche Kontaktaufnahme zwischen der Bevölkerung und den Flüchtlingen gehe. Er dankte den Götznern für die bisher entgegengebrachte Gastfreundschaft und das Engagement vieler ehrenamtlicher Helfer, das in den vergangenen Wochen zum Ausdruck kam.
Struktur und Organisation
Die Koordinatorin in der Gemeinde Götzis Helga Hämmerle, Wilhelm Brunner und Andrea Fink vom ORS gaben Auskunft zu den oft diskutieren Themen und Fragen über Asylsuchende und deren Grundversorgung. „Wir helfen den Flüchtlingen wieder selbständig zu werden“, erklärte Wilhelm Brunner. Die Organisation ORS ist für Grundversorgung zuständig. Sprich die Asylwerber werden verpflegt, bekommen Hygieneartikel und Ähnliches. In Zusammenarbeit mit dem Land Vorarlberg und der Caritas wird sich um Kleidung für die Asylwerber gekümmert. Weiters sei auch für eine geregelte Tagesstruktur gesorgt, so Brunner. Wichtigstes Ziel sei es, die Asylwerber zu unterstützen und ihre Bedürfnisse abzudecken. Brunner betonte aber auch, dass ORS als gewinnorientiertes Unternehmen mit bezahlten Mitarbeitern arbeite. Die vielen Angebote der Ehrenamtlichen, seien ein sehr willkommenes Zusatzangebot für die Asylwerber, die so mehr Angebote für ihren Tagesablauf bekommen können.
Engagement aus der Bevölkerung
Koordinatorin Helga Hämmerle berichtete über den enorm großen Einsatz und die Bereitschaft der Bevölkerung, sich einzubringen und den Flüchtlingen zu helfen. Die Koordinatorin erwähnt, dass Sachspenden aus der Bevölkerung prinzipiell willkommen sind. Sie bat jedoch, Kleidung und sonstige Spenden nicht direkt im Mösle abzugeben, sondern über die Caritas zu operieren – so bliebe die Privatsphäre der Flüchtlinge gewahrt. Seit Anfang August wurden Deutschlerngruppen gegründet. Hier unterrichten täglich von Montag bis Freitag mehrere ehrenamtliche Personen die Flüchtlinge in offenen Gruppen. Ebenso beliebt und gerne angenommen werden die Angebote der Wander- und Aktivgruppe, die jeden Freitag Exkursionen mit den Flüchtlingen organisiert, damit sie das Land und die Leute kennenlernen. Hämmerle berichtete über verschiedenste Aktionen in den vergangenen Wochen, die die Integration positiv unterstützten. Sehr gut angenommen wurde der Willkommens Brunch am Garnmarkt, ein Konzertbesuch im Festspielhaus, Fußballturniere oder das Opferfest für Muslime, das von einer moslemischen Familie für alle 100 Flüchtlinge organisiert wurde.
Zahlreiche Aktionen in naher Zukunft geplant
Damit sich die Flüchtlinge in unserer Region zurecht finden, sind verschiedene Aktionen in den kommenden Tagen geplant. Eine Einladung der Kathi Lampert Schule zum gemeinsamen Kochen liege vor, sowie ein Fahrradkurs für Flüchtlinge, eine Einladung zu einem Grillfest oder die Einrichtung einer eigenen Homepage sind im Gespräch. „Natürlich müssen diese Aktionen alle organisiert sein. Damit die Vernetzung klappt, bitte ich um einen Anruf in meinem Büro, um die geplanten Vorhaben untereinander gut zu koordinieren und abzustimmen, “ betont Helga Hämmerle. Sie bat die Anwesenden, sich in Listen eintragen zu lassen, wer weitere Ideen für Hilfsangebote im Zusammenhang mit den Flüchtlingen hat.
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