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Fünf Jahre plus Schmerzensgeld für 'Sniper'?

Das Tatwerkzeug und die Tatorte
Das Tatwerkzeug und die Tatorte ©APA
Erst die U-Haft, dann die Aussicht, den Rest des Lebens die Opfer mit viel Geld zu entschädigen - keine guten Aussichten für die beiden geschnappten 'Sniper' von Wien.

Selber schuld, kein Mitleid, könnte man sich denken, wenn man darüber nachdenkt, was die beiden ‘Sniper‘, die im September ganz Wien mit ihrem Luftdruck-Arsenal in Atem gehalten hatten, passieren kann. Denn auch wenn niemand ernsthaft verletzt wurde, droht beiden sowohl eine lange Haftstrafe als auch substanzielle Strafzahlungen. Im Gegensatz zu diversen Medienberichten ist die Höhe desselben nicht vollkommen klar: Ein medizinisches Gutachten für jedes einzelne Opfer muss klären, wie schwer und vor allem wie lange die Verletzung angedauert hat. Schmerzensgeld wird nämlich nach Tagessätzen berechnet, die in die drei Schweregrade leicht, mittel und schwer gestaffelt sind. Die kolportierte Summe von 100.000 Euro für die Angeschossenen bezeichnete der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wien, Thomas Vecsey, als ‘frei erfunden’.

Beim anstehenden Strafverfahren geht es laut Vecsey allerdings nicht um Geld, sondern um die Taten an sich. Eventuelle finanzielle Entschädigungen müssen sich die 21 Opfer in separaten zivilrechtlichen Verfahren holen.

Bis zu fünf Jahre pro Heckenschütze

So gut wie sicher ist allerdings, dass das Duo vor dem Strafrichter wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung angeklagt wird. Der Strafrahmen: bis zu fünf Jahre pro Mann. Weitere Informationen möchte man bei der Staatsanwaltschaft noch nicht herausgeben, denn noch wird ermittelt. Auch über das Vorleben beziehungsweise die Familiengeschichte der beiden Heckenschützen wird vonseiten der Staatsanwaltschaft nichts verraten.

22.000 Euro Kopfgeld werden ausbezahlt

Bessere Neuigkeiten gibt es für die Hinweisgeber aus der Bevölkerung. Die 22.000 Euro, die für Informationen an die Polizei ausgelobt worden waren, die zur Ausforschung des Heckenschützen führen, werden ausbezahlt – und zwar an vier Hinweisgeber, die den Opel Astra als Täterfahrzeug erkannt hatten. Dieser Hinweis habe nämlich zum entscheidenden Ermittlungsansatz geführt, sagte die Sprecherin des Bundeskriminalamts, Silvia Strasser, am Montag der APA.Wien. 20.000 der 22.000 Euro waren vom Bundeskriminalamt ausgelobt worden, der Rest vom “Verein der Freunde der Wiener Polizei”

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