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Frühjahrsputz auf der Alpe Vollspora

Manfred Fleisch, Ingo Vallaster mit Germer Pflanze.
Manfred Fleisch, Ingo Vallaster mit Germer Pflanze. ©est
Auf der Alpe Vollspora ging es den Giftpflanzen an die Wurzeln.
Frühjahrsputz auf der Alpe Vollspora

Tschagguns Alle Jahre wieder, bevor das Vieh in die Sommerfrische kommt, wird auf den Alpen „Klar Schiff“ gemacht. Alpmeister Markus Netzer lud auf der Alpe Vollspora zum allgemeinen „Gmewärch“, zum Gemeindewerk ein. Anfangs Juni dürfen sich dann die Kühe schon auf saftiges Gras freuen.

Damit das Vieh gemütlich Weiden kann, werden giftige Pflanzen und auch Steine, die im Wege sind, entfernt. Jeder Landwirt, der auf der Alpe sein Vieh sömmert, muss entweder pro Kuh vier, für ein Rind zwei Stunden Tätigkeiten auf der Alpe verrichten oder dafür zu zahlen. Kürzlich trafen sich auf der Alpe Vollspora im Gauertal, auf 1300 Metern Seehöhe, somit 34 Personen zum allgemeinen Saubermachen. Neben zahlreichen freiwilligen Helfern, waren das meiste Landwirte aus der Region.

Strömender Regen und Nebel ließen die wetterfesten Männer und auch einige Frauen nicht abhalten, in den teils steilen Hängen den Giftpflanzen an den Wurzeln zu gehen. „Es ist eine strenge Arbeit, vor allem bei diesem Wetter“, meint Walter Völkl. Für ihn macht diese Tätigkeit als Nichtlandwirt großen Sinn.

Der „Weiße Germer“, schaut für den Laien sehr schön aus und ähnelt in der Hochblüte dem gelben Enzian. Sie ist ein krautiges Gewächs und eine Giftpflanze mit toxischen Alkaloiden von der Wurzel bis zu den Blättern und Blüten. Es ist ein Unkraut und für die Kühe und Rinder ungenießbar, ebenso auch für den Menschen. Dementsprechend hatte die Ausmerzung dieser Pflanze für die Helfer höchste Priorität. Wird über einen längeren Zeitraum hinweg durch Heu, Silage oder frische Pflanzen kleinere Mengen vom Tier davon aufgenommen wird, entwickelt sich ein schleichendes, chronisches Vergiftungsbild es kann verenden. „Diese allgemeinen Tätigkeiten sind sehr wichtig, sonst würde die Alpe zuwachsen“, sagt der Alpmeister und bedankt sich bei allen fleißigen Helfern.

Für gute Laune sorgte eine Jause und zum Abschluss um 13 Uhr ein herzhaftes Älpler-Essen. EST

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