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Freude am Musizieren kommt rüber

Das Frühjahreskonzert des MV Concordia Lustenau begeisterte das Publikum vollends.
Das Frühjahreskonzert des MV Concordia Lustenau begeisterte das Publikum vollends. ©Gerhard Hofer MV Concordia
Standing Ovationen gab es beim Frühjahreskonzert des MV Concordia Lustenau.
Frühjahreskonzert des MV Concordia Lustenau 2. April 2016

Lustenau. (bet) Hochmotiviert und mit dem Anspruch, „die eigene Freude und den Spaß am Musizieren rüberzubringen”, wie es der Obmann des Musikvereins Concordia Oliver Huber formulierte, präsentierte der Musikverein Concordia Lustenau im ausverkauften Reichshofsaal sein traditionelles Frühjahreskonzert. Selbst Musikliebhaber aus Baden-Württemberg reisten an und erlebten ein Konzertprogramm mit erstaunlicher Variabilität in exzellenter Darbietung.

Temporeiche und schwungvolle Kompositionen wechselten sich mit tief greifenden, inhaltsreichen Werken, ebenso mit Klassikern und unvergessenen Ohrwürmern ab.

Hohes Niveau

Die Jugendmusik bezauberte zur frühlingsfrischen Dekoration mit einer ansteckenden Leidenschaft zur Musik. Das hohe Niveau des konzentriert aufspielenden Nachwuchses zeigte sich in „Dreams of Victory“. Die Reaktionen des Publikums sprachen für die hervorragende Arbeit des Dirigenten Joachim Flatz, dessen Hand nicht nur sicher den Taktstock führte, sondern auch beim dritten Stück „Funkytown“ zu einem Disco-Klassiker griff, der der abebbenden Disco-Bewegung der 1970er Jahre noch einmal einen Popularitätsschub gab.

Hommage an Julius Fucik

Die Messlatte war hoch, doch Dirigent Karl-Heinz Schlachter zeigte sich mit dem Hauptorchester des MV Concordia intensiv vorbereitet. Tradition und Aktualität, Legendäres und Unterhaltsames – mit einer gelungenen Mischung dieser unterschiedlichen Genres verstand er es in besonderer Weise der blasmusikalischen Entwicklung Ausdruck zu verschaffen. „Attila“ aus der Feder von Julius Fucik bildete den Auftakt nach Maß, bevor man sich mit dem polkaähnlichen Stück „Der alte Brummbär“, in dem sich Fagott und Orchester Rede und Antwort stehen, widmete. Das Fagott übernimmt hierbei gekonnt die Rolle des brummigen „Bären“, der sich nicht aus der Ruhe bringen lässt. Beim MV Concordia übernahm die Tuba – gekonnt gespielt von Andreas Gmeiner – den Part. Einfühlsame Harfenklänge ertönten bei „Marinella“, wobei Christina Kurz als Solistin brillierte. „Die lustigen Dorfschmiede“ gehören zu den heute noch bekanntesten Märschen dieses angesehenen Komponisten der k. und k. Monarchie.

Broadway Hits im Concordia Sound

In der zweiten Programmhälfte schöpfte der mit behutsamer Präzision agierende Dirigent aus dem Füllhorn amerikanischer Klangzauberer: Musicalfarben mit Irving Berlins „There´s no business like show business“ aus „Annie Get Your Gun“. Oder, im Arrangement von John Glenesk Mortimer, das aus der Feder stammende John Miles Erfolgsstück „Music“ das John Miles selbst 1976 zum Hit schlenzte. Beherzt sangen die Musikerinnen und Musiker dieses Evergreen im Chor. Besonders schön war die Ballade „Don’t cry for me Argentina“ aus dem Webber-Musical „Evita“. Dabei bestach das Marimba durch die Wärme des Ausdrucks und die vielfältigen Klangfarben, die Solist Oliver Huber dem Instrument entlockte. Eindrucksvoll gestaltete sich das Medley aus Leonard Bernsteins „West Side Story“. Bernsteins Meisterwerk enthält Songs einer musikalischen Tiefe und Substanz, die alle stilistischen Grenzen überwinden. Der MV Concordia hat das Erstaunliche fertig gebracht, die Authentizität des Werks in einem sehr eindrucksvoll klingenden Potpourri zu präsentieren. Prologue, Tonight, Somewhere, Maria und America.

Das Frühjahreskonzert des MV Concordia das von Johannes Grabher fachkundig anmoderiert wurde, bestach in unverkennbarer Art: Modern, mit einem quicklebendigen Rhythmus und oftmals bestechenden dynamischen Nuancen. Dass das Orchester noch etliche Zugaben spielen musste, ehe es von der Bühne durfte, versteht sich da von selbst.
Ehrungen:
VBV-VERDIENSTMEDAILLE IN GOLDFÜR 40 JAHRE MUSIKANT
Karin Grabher (Klarinette)
Hubert Übelher (Tenorhorn)

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