Laut Direktorin Dagmar Schratter sind etwa die Eichhörnchen gleich nach Elefanten und Pandas die beliebtesten Vierbeiner. Sie werden fleißig gefüttert, verstecken ihre Beute und sind sie oft gleich wieder los. Beobachtet werden sie nämlich von Aaskrähen, die so einfach zu Futter kommen.
Zwischen diesen Vögeln und den Pflegern herrscht ein ständiger Konkurrenzkampf – denn auch was den anderen Tieren kredenzt wird, weckt bei den schwarzen Gesellen Begehrlichkeiten. Vor einer Futterumstellung bei den Flamingos fraßen sie ihnen gut die Hälfte weg. Und nicht nur das: Vor einigen Jahren wagte sich ein Känguru-Junges aus dem Beutel und wurde prompt von den Aaskrähen getötet und gefressen, bedauerte Schratter.
Sie sind sicher die schwarzen Schafe unter den 77 Vogelarten, die die 17 Hektar des Tiergartens für sich entdeckt haben. 22 Arten brüten hier sogar, wie eine entsprechende Kartierung 2006/07 ergeben hat. “Mit 144 Revieren haben wir die größte Dichte an Haussperlingen in Wien”, so die Direktorin. Neben so gewöhnlichen Untermietern gibt es aber auch gefährdete Arten wie den Gartenbaumläufer oder Mittelspecht. Seit kurzem brüten auch Rauchschwalben im Tirolerhof – “so wie’s sich gehört”.
Freude hat man am großen Bestand der völlig harmlosen Äskulapnatter, die sich um die in allen Zoos heimischen Nager “kümmert”. “Aber es gibt immer Besucher, die, wie bei der Ringelnatter, glauben, es wäre uns eine Schlange entkommen”, schmunzelte Schratter. Amphibien profitieren von den vielen Teichen – so laicht etwa die Wechselkröte im Tigerteich. Den Laubfrosch bei den Hirschen hat man bisher nur gehört, aber noch nicht gesehen. “Er ist der Kleinste, aber eben der Lauteste.”
Freiheit trotz Gitterstäben
Im Übergangsbereich zwischen Stadt und Land gibt es eine größere Artenvielfalt als fernab der Metropolen, da hier zwei Lebensräume zusammenstoßen. Fuchs, Dachs und Marder treiben sich nicht nur in Schönbrunn, sondern auch in Wiener Randbezirken herum. Doch nur hier haben sie die Chance auf ein leckeres Flamingo-Junges, bzw. hatten. Denn ein elektrischer Draht sorgt seitdem für ein friedliches Nebeneinander, auch wenn Frau Fuchs für ihre Jungen Nahrhaftes sucht.
Fledermäuse, Hirschkäfer, seltene Schmetterlinge oder Greifvögel – für aufmerksame Besucher gibt es auch außerhalb der Gehege einiges zu entdecken. Und das bunte Gemisch funktioniert, zur Übertragung von Krankheiten ist es bisher nicht gekommen. “Parasitenwechsel von Vogel auf Vogel gibt es schon, aber damit müssen sie eben fertig werden”, betonte Schratter.
Einziges Problem sind die Aaskrähen – “Wir müssen mit ihnen Leben, aber es ist immer eine Herausforderung, wer ist schlauer: Pfleger oder Krähe.”
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