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Freigabe nach Tirol hapert an einer Stelle

Mit noch vielen Fragezeichen verbunden waren am Donnerstag Schätzungen, wann die Verkehrsverbindungen zwischen Vorarlberg und Tirol wieder freigegeben werden können.

Vizekanzler Hubert Gorbach (B) erwägt, für einen Schienenersatzverkehr vorübergehend einen im halb fertigen Tunnel der S16 zu öffnen.

Sowohl im Straßenbereich als auch bei den ÖBB sind es auf beiden Seiten des Arlbergs jeweils zwei Bereiche, die Kopfzerbrechen bereiten, erläuterte Infrastrukturminister Hubert Gorbach mit Vertretern der ÖBB und Asfinag die aktuelle Situation am Donnerstag in Feldkirch. Bei Dalaas im Klostertal hat die Alfenz ein großes Stück der Arlbergschnellstraße S16 weggespült, hier wird aber eine Umleitung über die L97 möglich sein.

Für die ÖBB liegt der neuralgische Punkt in Vorarlberg bei Ludesch, wo zehn Güterwaggons entgleist waren. Es handelt sich um private Waggons aus Frankreich. Donnerstagmittag fehlte noch immer die Anweisung bzw. Zustimmung der Eigentümerfirma, wie sie entfernt werden können: „Unser Ziel ist eine Zerschneidung der Waggons, um mit der Reparatur des Schienenkörpers beginnen zu können“, sagte Alfred Gruber von der ÖBB-Infrastruktur Betrieb AG. Der Firma in Frankreich sei praktisch eine Frist gestellt worden, die am Donnerstag abläuft.

Das größte und auch gemeinsame Problem für Asfinag und ÖBB liegt auf Tiroler Seite bei Strengen: Wo B316 und Arlbergbahn direkt aneinander grenzen, sind beide Verkehrswege schwer beschädigt. „Auf Grund der Topographie gibt es auch keine Ausweichmöglichkeit“, erklärte Gorbach. Die Bundesstraße weist Risse und Verwerfungen auf, der Bahndamm ist ebenfalls in Bewegung geraten. „Es ist ein bekannt labiler Bereich erklärte Klaus Fink von der Asfinag, „wir hatten es hier immer wieder mit Setzungen und Hangrutschungen zu tun.“ Es könne noch nicht gesagt werden, wie viele Wochen die Sanierung dieses Abschnitts dauern wird.

Um den Bahnverkehr zwischen Vorarlberg und Tirol wieder aufnehmen zu können, sei bereits angedacht worden, Busse als Schienenersatzverkehr in einer der beiden Röhren des Strengener Tunnels der S16 für fahren zu lassen. Die beiden 5,5 km langen Tunnels sind allerdings erst im Bau: Einer davon hat zwar bereits eine Fahrbahndecke, aber noch keine Sicherheitseinrichtungen. Deshalb wird es eher nicht möglich sein, diesen Tunnel vorübergehend für den allgemeinen Verkehr freizugeben, meinte Gorbach.

Alle übrigen Behinderungen im hochrangigen Straßennetz und bei den ÖBB in Vorarlberg konnten bis Donnerstag zumindest behelfsmäßig beseitigt werden.

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