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Freie Fahrt für den Bus

Markus Hämmerle (links) und Manfred Hagen (rechts) suchen nach Lösungen für den öffentlichen Verkehr.
Markus Hämmerle (links) und Manfred Hagen (rechts) suchen nach Lösungen für den öffentlichen Verkehr. ©bvs
Verkehrsüberlastung in Lustenau verursacht Busverspätungen.
Freie Fahrt für den Bus

Lustenau. „Durch das stetig wachsende Verkehrsaufkommen staut es sich in der Früh, am Mittag und am Abend auf dem Straßenabschnitt Binsenfeld und Engel-Kreisverkehr“, erklärt Manfred Hagen (Grüne), Mitglied des Mobilitätsausschusses in Lustenau. Als Nutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln steht man folglich – wie alle anderen – im Stau. „Wir sind hier in Lustenau allerdings immer auf Anschlüsse angewiesen. Wenn der Bus zu spät kommt, ist beispielsweise der Zug weg“, sagt er. Das Dilemma für den öffentlichen Verkehr ist groß. Für eine bessere Fahrplanstabilität fordert er nun Lösungen zwischen den Haltestellen Binsenfeld und Engel-Kreisverkehr.

Fahrplanzeiten werden verlängert

„Im Jahr 2000 brauchte der Bus von Höchst zum Dornbirner Bahnhof 15 Minuten weniger als heute“, informiert Hagen. Damit es eine gewisse Stabilität der angegebenen Fahrzeiten gibt, wurden diese in den vergangenen Jahren immer wieder an den Verkehr angepasst. Das führte zu einer erzwungenen Verlangsamung der Busse. „Das ist alles kostenintensiv“, so Hagen. „Glücklicherweise wurden bereits Teilstrecken auf der Schnellstraße in Busspuren umgewandelt“, so Hagen. Doch solange es immer noch Straßenabschnitte mit Stauproblemen gibt, kann keine durchgehende Pünktlichkeit eingehalten werden.

Flexibel mit Öffis

Markus Hämmerle benutzt seit 40 Jahren ausschließlich die öffentlichen Verkehrsmittel und kennt die Problematik in Lustenau. „Wenn ich einen wichtigen Termin habe und auf einen Anschluss angewiesen bin, nehme ich den Bus eine halbe Stunde früher. So gehe ich auf Nummer sicher“, sagt Hämmerle. Er schlägt gemeinsam mit Manfred Hagen eine eigene Busspur vor, da sich der Platz dafür gut anbieten würde. „Der Fahrradweg hier wird kaum benützt. Die Radfahrer radeln entweder entlang des Glaserweges oder der Feldrast“, so Hagen. Die Spur müsste anders verteilt werden.

Pförtnerampel für Busse

Als wahrscheinlich einfachste und leicht umsetzbare Lösung betrachten die zwei die Pförtnerampel, bei der der Busfahrer die Ampel regeln kann und so immer freie Fahrt hat. „Uns sind der stockende Verkehr und die daraus resultierenden Nachteile für den Bus bekannt. Das Land evaluiert gerade etwaige Busbeschleunigungsspuren auch in Lustenau“, sagt Mathias Blaser (ÖVP), Obmann des Mobilitätsausschusses der Gemeinde. Er würde eine Pförtnerampel begrüßen. „Das Stauproblem würde sich damit regulieren. Der Verkehr könnte abfließen und der Bus kann zügig fahren“, sagt Blaser. Wann die Verbesserungen für den öffentlichen Verkehr in Lustenau umgesetzt werden, hängt vom Budget ab. „Wir hätten dies selbstverständlich so schnell wie möglich umgesetzt“, so Blaser.

Öffentlicher Verkehr attraktiv machen

„Feldkirch hat es bereits vorgemacht. Wenn ich dort mit dem Bus zur Bärenkreuzung fahre und alle im Stau stehen, fährt der Bus vorbei. Das ist psychologisch sehr wichtig für die Fahrgäste“, sagt Markus Hämmerle. Wählt man als Fahrgast den Bus in Feldkirch, so weiß man, dass man pünktlich ankommt. In Lustenau ist das leider noch nicht der Fall. Eine Busbeschleunigungsspur oder eine Pförtnerampel wären die Lösung, die das Fahren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln attraktiver machen würden. bvs

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