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"Für Ritsch kann ich nicht stehen"

Doch jetzt hat der Harder SPÖ-Chef Martin Kloser radikal alles hingeschmissen. Der 43-jährige Rechtsanwalt hat der Landespartei am 27. März seinen Parteiaustritt gefaxt. „Die Reaktion war nicht so beeindruckend.

“ Seiner Fraktion hat er deshalb mitgeteilt, dass er „noch zwei Jahre bis zur nächsten Gemeindewahl als Parteifreier mitarbeiten werde“. Dann ist endgültig Schluss. Die Harder SPÖ sitzt derzeit mit sechs Mandataren im Gemeindeparlament. Kloser war bis zum Parteiaustritt Fraktionschef, Gemeinderat und Obmann der Berufungskommission.

Von Ritsch enttäuscht

Unverhohlen gab Kloser gestern Abend gegenüber den „VN“ seiner Enttäuschung Ausdruck: „Michael Ritsch hat groß verkündet, egal ob Mann oder Frau, auf der Landtagsliste würden nur Personen nach fachlicher Qualifikation Platz finden.“ Er selber, Kloser, habe sich ausgerechnet, die Lücke zu schließen, die Alt-LAbg. Günther Keckeis hinterließ. Der sei als Jurist und glänzender Rhetoriker bekannt gewesen. Doch den abgesicherten Platz auf der Landesliste der SPÖ erhielt Kloser nicht. Ritsch habe ihn auch auf der Bezirksliste nach hinten gesetzt. Der Landesparteichef agiere zusehends „sehr autoritär“. Und Kloser weiter: „Ich gehe davon aus, dass der Friede in der SPÖ schon bald gebrochen sein wird.“ Auch rechnet er sich für die SPÖ insgesamt schlechte Chancen aus: Bundeskanzler Alfred Gusenbauer sei „unbeliebter denn je“. Und ohne Umschweife fügt Kloser an: „So wie Gusenbauer und Ritsch sich aufführen, dafür will ich nicht stehen.“ Martin Kloser will sich wieder voll seinem Beruf als Anwalt widmen. Die SPÖ in Hard zählt derzeit 70 Mitglieder.

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