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Für Klien geht‘s auf und ab

Das BMW-Sauber-Formel-1-Team fährt auf dem Menorca-Flugplatz letzte Tests vor dem WM-Start. Testpilot Christian Klien ist mit dabei.

Die Formel-1-Saison startet am 16. März in Melbourne. Bis dahin werden die Boliden getestet, was das Zeug hält – und was das Reglement zulässt. Denn seit Anfang des Jahres ist die Beschränkung der Testkilometer auf 30.000 pro Team und Saison nicht mehr nur ein Abkommen unter den elf Equipen, sondern Teil der Regeln des Internationalen Automobilverbands FIA. Ihre Instanzen würden Verstöße dagegen rigoros bestrafen. Und solche Urteile werden gefürchtet seit der Spionageaffäre, die McLaren-Mercedes 100 Millionen Dollar und alle Team-WM-Punkte kostete.

Teams sparen Kilometer

Deshalb ließen sich die Manager etwas einfallen, wie sie die Testbeschränkung legal umfahren können – und so flitzen ihre Boliden neuerdings auf Spaniens Mittelmeerinsel Menorca auf und ab. McLaren-Mercedes, Renault und Honda waren bereits dort. Heute und morgen führt das BMW-Sauber-Team auf der 1,8 km langen Flugplatz-Startbahn des Aeroclubs von Menorca Aerodynamiktests durch. Dabei darf und kann BMW-Saubers Testpilot Christian Klien auf der Flughafenpiste auf- und abfahren – nur geradeaus, umdrehen und wieder geradeaus, umdrehen und wieder . . . So langweilig solche Kilometer für den Fahrer sind, “das könnte nämlich auch ein dressierter Affe”, so der einstige Sauber-Testpilot Neel Jani, so interessant sind diese Fahrten für die Teams. Denn die Testbeschränkung gilt nur für das Im-Kreis-Fahren und nicht fürs Geradeaus-Bolzen.

Aufschub vom Militär

Für Klien stellen diese Aerodynamiktests das Ende der Vorsaisontests und den Abschluss einer arbeitsreichen Rennfahrer-Woche dar. Denn zuletzt, am Samstag und Sonntag, war er für Peugeot beim Le-Mans-Test in Le Castellet 1100 km unterwegs. Dann folgten knapp 200 km mit dem Formel-1-Auto von BMW-Sauber in Barcelona – und nun fährt er mit dem F1.08-Boliden auf Menorca auf und ab. Abgehakt ist für Klien das Thema Militär. “Mit dem Vertrag von BMW-Sauber wurde dem Aufschub des Wehrdienstes stattgegeben”, sagt Answer Lang, Sprecher von Verteidigungsminister Norbert Darabos. Begründung: der Hohenemser genieße als F1-Fahrer für den Sportstandort Österreich internationale Bedeutung. Der bis Ende Jahr befristete Befreiungsbescheid wurde von Klien beim Militärkommando in Bregenz persönlich abgeholt.

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