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Für etwaige Pandemie gerüstet

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Felkirch - Derzeit gibt es keine weiteren H1N1-Verdachtsfälle im Ländle. Vorarlberg ist mit Tamiflu eingedeckt.

Entwarnung am Landeskrankenhaus Feldkirch: ein weiterer Vorarl-berger H1N1-Verdachtsfall hat sich gestern als negativ herausgestellt. Die Patientin, die gemeinsam mit den beiden bestätigten Schweinegrippe-Fällen in Dornbirn in einem Reisebus die Heimreise von Spanien angetreten hatte, konnte gestern wieder entlassen werden. Weitere Vorarlberger Passagiere desselben Reisebusses wurden in der Zwischenzeit kontaktiert und einer Umgebungsprophylaxe unterzogen – sie erhalten vorsorglich das Mittel Tamiflu.

Status quo steht

„Es hat einige Zeit gedauert, bis wir die Passagierliste des Busses hatten“, verriet gestern Gesundheitslandesrat Markus Wallner. Unter den Passagieren seien ein paar Vorarlberger gewesen, doch nur bei dreien wurden Symp­tome der neuen Grippe festgestellt. „Es bleibt also beim Status quo der letzten Tage: In Vorarlberg haben wir zwei bestätigte H1N1-Fälle und derzeit keine weiteren Verdachtsfälle“, so Wallner. Die beiden SchweinegrippeFälle befinden sich in medizinischer Obhut, einer davon im Krankenhaus Dornbirn, einer in häuslicher Pflege (die „VN“ berichteten). Bei ihnen verlaufe die Krankheit vergleichsweise „mild“. Für den Fall, dass sich in den kommenden Tagen, Wochen oder Monaten noch weitere Fälle der Schweinegrippe ergeben sollten, gebe es bereits entsprechende Pandemie-Vorsorgepläne. „Vom Mittel Tamiflu haben wir einen ausreichenden Vorrat angelegt, der in einem geheimen Depot gelagert wird und im Bedarfsfall schnell verfügbar ist“, klärt Wallner auf. „Würde sich die neue Grippe hierzulande schlagartig ausbreiten, ist eine Versorgung mit Tamiflu gesichert“, beruhigt der Gesundheitslandesrat. Schon derzeit kann das Mittel gegen Rezept in jeder Vorarlberger Apotheke erstanden werden.

Für Ernstfall gerüstet

Auch in Sachen Impfstoff sei man gegen eine mögliche Pandemie schon jetzt gerüstet: „Österreich hat einen Vorvertrag mit der Firma Baxter, die den Impfstoff gegen H1N1 produziert, abgeschlossen. Im Falle einer Pandemie können wir im Herbst zwei Mal acht Millionen Dosen des Mittels beziehen“, weiß Wallner. Ob eine Massenimpfung im Herbst überhaupt notwendig sein werde, bleibe abzuwarten. Wichtiger sei indes die Isolierung einzelner Verdachtsfälle, wie den beiden derzeitigen. „Die geschieht ja nicht aus medizinischer Notwendigkeit, sondern um eine weitere Ausbreitung zu verhindern“, erklärt er – das sei auch das erklärte Ziel.

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