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Fotografisches Erbe von Adele Maklott

Die Nachkommen von Adele Maklott, Anton Raunicher mit seinem Sohn Wolfgang, Tochter Heidrun sowie Gattin Getrud (v. l.) mit der Pappfigur von Adele Maklott.
Die Nachkommen von Adele Maklott, Anton Raunicher mit seinem Sohn Wolfgang, Tochter Heidrun sowie Gattin Getrud (v. l.) mit der Pappfigur von Adele Maklott.
Schruns um 1920 lautet eine sehenswerte Ausstellung im Montafoner Heimatmuseum Schruns.

Großbetrieb im Montafoner Heimatmuseum in Schruns. Nach der Eröffnung der Ausstellung von Philipp Schönborn und der Krippenausstellung von Anneliese Peter war auch die Vernissage in Gedenken an die Künstlerin Adele Maklott mehr als gut besucht.
Adele Maklott (verheiratete Raunicher, 4. August 1892 bis 27. Mai 1978) war die erste Frau im Montafon, die sich der Fotografie widmete. Sie hinterließ ein umfangreiches fotografisches Werk: 1020 Negativ-Glasplatten in 82 Schachteln und 15 Bilderalben. Durch den unermüdlichen Einsatz von Museumsdirektor Andreas Rudigier und seinem Team ist es jetzt gelungen, dieses Erbe in Kooperation mit der Arbeitsinitiative Feldkirch (ABF) zu digitalisieren und somit der Nachwelt erhalten zu können. Peter Strasser hat zudem einen Bildband geschaffen, der im Sutton-Verlang in Wien erschienen ist und die Werke von Adele Maklott eindrucksvoll würdigt.

Dorffotografin

Adele Maklott dokumentierte zwischen 1917 und 1924 mit großem fotografischem Geschick mit ihrer massiven Plattenkamera lokale Ereignisse, ihre Familienleben und gesellige Anlässe. Den bedeutendsten und umfangreichsten Teil stellen aber Porträts und Gruppenaufnahmen der heimischen Bevölkerung dar. So übte Adele Maklott am Ende des Ersten Weltkriegs und in der frühen Nachkriegszeit die wichtige Tätigkeit als Dorffotografin aus, bevor um die Mitte der 1920er Jahre der Berufsfotograf Otto Steiner sein Atelier in Schruns eröffnete.
Wie genau Adele Maklott mit der Fotografie in Berührung kam, liegt nach wie vor im Verborgenen. Denn damals konnten sich nur der gehobene Bürgerstand das exklusive Fotografieren (teure Ausrüstung, unhandliche Fotoplatten, klobige Fotoapparate) leisten. Maklott hatte als Amateurfotografin nur beschränkte Möglichkeiten, nutze ihr Elternhaus in der Schrunser Außerlitzstraße allerdings bestmöglich als Atelier.

„Wichtiger Mosaikstein“

Die Fotos von Adele Maklott stellen einen wichtigen Mosaikstein zur Alltagsgeschichte des Montafons im frühen 20. Jahrhundert dar. So war es dank Adele Maklott erstmals für eine breite Bevölkerungsschicht möglich, ein Bild von sich selbst anfertigen zu lassen und das der Nachwelt zu überliefern. „Ein Privileg, dass sonst nur dem Adel und Besitzbürgertum durch teure Porträtmalerei zustand“, sagt Autor Peter Strasser.
Neben den direkten Nachkommen von Adele Maklott, Sohn Anton Raunicher mit Gattin Gertrud und den Kindern Wolfgang und Heidrun Raunicher zeigten sich unter anderem Standesrepräsentant Erwin Bahl, Kuratorin Elisabeth Walch sowie zahlreiche weitere Interessierte von der Ausstellung mehr als nur begeistert. Otto Rudigier sorgte bei der Eröffnung mit seiner Zither für angenehme Hintergrundmusik, Musikprofi Georg Morre und sein Sohn Gabriel umrahmten den Festakt mit passender Musik. Die sehenswerte Ausstellung mit dem fotografischen Erbe von Adele Maklott ist noch bis 10. April im Heimatmuseum Schruns zu bewundern.

Schruns

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