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Forderung nach Ramadan-Feiertag für Muslime sorgt für Aufregung

Die Wiener ÖVP erteilte einem Ramadan-Feiertag in Österreich eine klare Absage.
Die Wiener ÖVP erteilte einem Ramadan-Feiertag in Österreich eine klare Absage. ©APA/dpa/Hendrik Schmidt /Canva (Sujet)
Ein Ramadan-Feiertag für Muslime? Diese Forderung der Kleinpartei SÖZ entfachte jetzt eine hitzige Debatte über kulturelle Identität und Integration in Österreich. Die Wiener ÖVP lehnt den Vorschlag aufs Schärfste ab.
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Die Forderung der Kleinpartei "Soziales Österreich der Zukunft" (SÖZ) nach einem staatlichen Feiertag zum islamischen Ramadanfest stößt bei der Wiener Volkspartei auf entschiedene Ablehnung. Landesparteiobmann Karl Mahrer bezeichnet den Vorstoß als "keine Integrationsmaßnahme, sondern eine gezielte Provokation". Für ihn ist klar: Die österreichischen Feiertage seien in einer christlich-abendländischen Werteordnung verankert – und daran werde sich nichts ändern, wie in einer Aussendung festgehalten wurde.

Wiener ÖVP erteilt Ramadan-Feiertag klare Absage

Die Partei SÖZ, die sich insbesondere für muslimische Anliegen einsetzt, hatte kürzlich einen staatlichen Feiertag anlässlich des Ramadanfestes ins Spiel gebracht. Die Wiener Volkspartei reagiert mit einer unmissverständlichen Absage. "Unsere Feiertage stehen für unsere kulturelle Identität. Ein Ramadan-Feiertag würde diese Basis infrage stellen", so Mahrer.

In seiner Stellungnahme ging Mahrer auch auf die Wiener FPÖ ein, die sich im Wien-Wahlkampf ebenfalls islamkritisch positioniert. Der Wiener Stadtrat wirft der FPÖ jedoch Widersprüchlichkeit vor: "Wer sich einerseits als Islamkritiker inszeniert, sich andererseits aber bei Organisationen wie ATIB anbiedert, macht sich unglaubwürdig."

Mahrer: Keine religiösen Sonderregelungen für Muslime

Für die Wiener Volkspartei ist klar: Integration könne nur dann gelingen, wenn sich Zugewanderte an die in Österreich geltenden Werte und Gepflogenheiten anpassen. Ein staatlicher Feiertag für eine einzelne Religionsgemeinschaft würde laut Mahrer genau das Gegenteil bewirken und Parallelgesellschaften weiter verfestigen.

"Wer in Österreich leben will, soll sich anpassen. Wir respektieren alle Religionen und wünschen der islamischen Gemeinde ein herzliches Eid Mubarak – für ein gutes Miteinander braucht es aber Respekt und das Anerkennen der Werte des Gastlandes", so Mahrer abschließend.

(Red)

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