Folgenschwerer Druck im Auge
Für das frühe Erkennen der Erkrankung stehen heute zahlreiche moderne diagnostische Methoden zur Verfügung. Von diesem technischen und medizinischen Fortschritt profitiert aber nur der, der auch regelmäßig – ab dem 40. Lebensjahr einmal pro Jahr – zur Vorsorgeuntersuchung geht.
Irreführende Infos
Neue Technologien haben aber auch Schattenseiten. Diese zeigen sich vor allem im Internet. Leider sind viele dort gebotene Informationen falsch, unvollständig, irreführend oder sogar angsterzeugend. OA Dr. Anton Hommer, Facharzt für Augenheilkunde und Optometrie, u. a. auch Vorsitzender der Glaukom-Kommission der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft, klärt auf: „Die häufigste irreführende Information ist der Hinweis, dass Betroffene die Gesichtsfeldausfälle als ‚schwarze Flecken‘ wahrnehmen. Dies stimmt in den meisten Fällen nicht. Frühe Gesichtsfelddefekte werden vom gesunden Auge ausgeglichen. Außerdem ergänzt unser Gehirn die Umgebung in die Gesichtsfeldausfälle hinein. Daher wird kein ‚schwarzer Fleck‘ wahrgenommen, sondern bestenfalls ein ‚unscharfes Areal‘ oder ‚verschwommenes Sehen‘ beschrieben. Auch der sogenannte Tunnelblick wird nur in ganz seltenen Fällen von den Betroffenen beschrieben.“
Hommer warnt zudem: „Es gibt keine validen Studien, die belegen, dass mit Nahrungsergänzungsmitteln oder Akkupunktur der Augendruck gesenkt und das Glaukom behandelt werden kann. Bei Cannabis gibt es zwar einige Publikationen, die einen gewissen augendrucksenkenden Effekt beschreiben, dieser ist aber nicht ausreichend therapeutisch sinnvoll ausgeprägt, um die Einnahme zu rechtfertigen, da man alle drei Stunden THC in einer Dosis zu sich nehmen müsste, die eine Teilnahme am täglichen Leben wohl eher ausschließt. Im Vergleich dazu muss man herkömmliche Augentropfen nur alle 12 bis 24 Stunden anwenden – mit wesentlich weniger und kaum das tägliche Leben einschränkenden Nebenwirkungen.“
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