Es sei klar, dass der Copilot mehrfach bewusst eingegriffen habe, um die Maschine mit 150 Menschen an Bord zum Absturz zu bringen, sagte Deutschlands Verkehrsminister Alexander Dobrindt am Mittwoch.
Copilot griff mehrmals aktiv ein
Der 27-Jährige habe sowohl die Höhe als auch die Geschwindigkeit nachgesteuert und zudem aktiv das Steuer betätigt. Damit sei durch die Aufzeichnungen von Stimmenrekorder und Flugdatenschreiber die Handlungsfähigkeit des Mannes “voll nachgewiesen”, sagte Dobrindt nach einer Sitzung des Bundestags-Verkehrsausschusses.
Gut vier Wochen nach der Katastrophe hatte der Minister die Ausschussmitglieder in Berlin gemeinsam mit Lufthansa-Chef Carsten Spohr über den Stand der Ermittlungen informiert.
Der Airbus der Lufthansa-Tochter Germanwings war am 24. März auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen an einer Felswand zerschellt. Der Copilot, der seinen Kollegen wohl aus dem Cockpit aussperrte, hatte den Ermittlern zufolge 2009 eine schwere Depression und war damals suizidgefährdet, am Absturztag war er krankgeschrieben.
Unglücksflug der Germanwings wird nachgestellt
Dobrindt kündigte für Mai einen Testflug auf der Route von Unglücksflug 4U9525 an, um letzte noch offene Fragen zu klären. Das soll etwa aufgezeichnete Geräusche besser einordnen helfen, zu denen sich nichts auf dem Datenrekorder wiederfindet. Ein Zwischenbericht soll nach Dobrindts Worten “relativ bald” veröffentlicht werden. Es werde noch einige Wochen dauern, aber bei weitem nicht das vom Gesetzgeber maximal vorgesehene Jahr.
In der rund eineinhalbstündigen Sitzung hinter verschlossenen Türen wurde auch über die Frage der Entschädigungen gesprochen. Details wurden nicht bekannt. Die Anwälte der Hinterbliebenen formieren sich bereits für die Verhandlungen mit der Lufthansa. Die durchschnittliche Entschädigung pro Opfer dürfte siebenstellig werden. (red/APA/dpa)
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